All posts by michael-schaffer

Bestand Januar 16

Wieder am Rauch
die Weide dreht
zur zweiten Kerze
Hegel
Wind am Schrein
wenn Sommer
Feuer sprechen
Sein
nur dies kann bleiben –
vom Vergehen
ruft ihr
weil es Tag ist?
ihr kennt nicht den Triumph
der späten Stunde
denn meiner Seele Land
liegt noch offen dort
am Väterraum
an der Macht
wo die Hunde riefen
und die Geister des Hauses
sich Schritte erlaubten
bis zum Morgen

 

 

Am Februar

Am Februar
Quarz von Byzanz
und die Scheren
und die Sorge um
die  Meisen denn der Wind könnte
ihr Refugium zerschlagen
zur  Nacht –
doch bis jetzt  nur
der Bluthafer  und die
Milch  der Jungfrau fiel
Maria nähte
am Mäusedorn
sah Zeichen
am Losbaum
sagte das Gebet
der Brennessel
versprach ihr ein Leben
was gut ist soll besser sein vom Sud
und was Schlecht ist der Rest
muß vergehen
am Blut und Bein
der Freien

 

Eckhart, Cusanus, Rosenberg

Der “NSDAP-​Philosoph” und -Ideologe  Alfred Rosenberg versucht  in seinem Mythus des 20. Jahrhunderts Eckharts Willenslehre mit jener von Nietzsches Willen zur Macht zusammenzuführen.  Eckhart indes wird heute mitunter als Wegbereiter des Deutschen Idealismus und der Romantik bezeichnet. Rosenberg argumentiert  nicht im luftleeren Raum -wahrscheinlich hat  er in der Hauptsache  den Deutschen Idealismus im Blick (der ja tatsächlich in besonderem Maße in Korrelation zu Eckharts Denkweise steht)- wenn er auf Meister Eckhart Bezug nimmt und in seinem Bestreben, einen “Typus zu schaffen”, Folgendes äußert : “In Meister Eckhart kam die nordische Seele zum erstenmal ganz zum Bewußtsein ihrer selbst. In seiner Persönlichkeit liegen alle unsere späteren Großen gebettet.”
Um einen Gegensatz zum Judentum zu entwerfen, könnte er sich indes auf folgenden “Kronzeugen” berufen:
Cusanus, -die große Ausnahme in der langen Zeit, als man (den der Häresie bezichtigten) Eckhart verschwieg- der gar namentlich Bezug auf Eckhart nimmt und der in seinen Schriften wörtlich eine “mystische Theologie” entwirft, sagt: “Der Deutsche: Alles Zeitliche vergeht, nur das Geistige nicht. Den Juden ist in ihren Gesetzen nur Zeitliches verheißen, das in sinnlichen Gütern besteht.”
Und Porphyrios als wichtiger Vertreter des Neuplatonismus,  der Lehre also, die  als grundsätzliche Formulierung  für ein europäisches,  mystisches (idealistisches) Denken und so auch für das Denken  Eckharts zu verstehen  ist – und der von der “erbärmlichen Lehre der Juden” spricht: “Solch böse Dämonen wollen für Götter gelten und ihr Herrscher möchte für den höchsten Gott selbst gehalten sein. Diese sind es, die an den Trankopfern umd am Fettdampf der Brandopfer sich laben, wodurch ihr Geist selber zu Fett wird, denn es lebt nur vom Opferbrodem allerlei Art und wird stark durch den aufsteigenden Dampf von Opferfleisch und Blut. “  Und Detlef Weigt: “Der Messiasglaube der Juden… wird von den Neuplatonikern aufs schärfste abgelehnt, weil sie in den messianischen Weisssagungen den anmaßenden Anspruch der Juden auf eine künftige Weltherrschaft erkannten.”
Bei aller neuplatonischen Abgrenzung zu den gnostischen Strömungen der Zeit wird so doch die Nähe zur (urchristlichen)Pistis Sophia überdeutlich:  “..ein Wesen …, das makelhaft und verfehlt ist. Dieses Wesen ist Jaldabaoth, der die irdischen Himmel und die Welt der Menschen beherrscht. Er und seine sechs Engel sind hochmütig, da sie sich fälschlicherweise für Götter halten. Aus Feindseligkeit der oberen Welt gegenüber halten sie den Menschen, der aus Fleisch, Seele und Geist besteht, in Unwissenheit.”

Spekulation, Schelling, Whitehead

Die Spekulation, also das bewußte Hinausgehen über empirische und praktische Erfahrung, gerät gerade ab dem Positivismus und dem philosophischen Materialismus in die Kritik. Aber auch die Theologie einer geoffenbarten Verkündung erteilt der Spekulation eine klare Absage.
Schelling aber wußte noch : “Die Ideen, zu denen sich unsere Spekulation erhoben hat, hören auf, Gegenstände einer müssigen Beschäftigung zu sein, die unseren Geist nur zu bald ermüdet – sie werden zum Gesetz unseres Lebens, und befreien uns, indem sie so selbst ins Leben und Dasein übergegangen-zu Gegenständen der Erfahrung werden…” und schärfer: “Die bloße Reflexion ist also eine Geisteskrankheit des Menschen, noch dazu, wo sie sich in Herrschaft über den ganzen Menschen setzt, diejenige, welche sein höheres Dasein im Keim, sein geistiges Leben, welches nur aus der Identität (Identität aus Natur und Geist) hervorgeht, in der Wurzel tötet”.
( Das Äquivalent in der Kunst:  Zwecklos, lediglich bewußt tätig zu sein, zwecklos zu repetieren. Die Kunst kann nur in der Wagnis, im kühnen Schritt ins Unbekannte sich selbst gerecht werden.)
Alfred North Whitehead:
“Die spekulative Vernunft ist ihrem Wesen nach von methodischen Einschränkungen frei. Ihre Funktion besteht darin, über die eingeschränkten Gründe hinaus zu den allgemeinen Gründen vorzudringen und die Gesamtheit aller Methoden als durch die Natur der Dinge koordiniert zu verstehen – eine Natur der Dinge, die nur durch das Überschreiten aller methodischen Schranken begriffen werden kann.”
„Aufgabe der Spekulation ist es, das Denken schöpferisch in die Zukunft wirken zu lassen; und sie erfüllt diese Aufgabe, durch das Erschauen von Ideen, die das Beobachtbare umfassen:”

 

Mythos, Kunst, platonische Ideen und Schopenhauer

“Im traditionellen religiösen Mythos wird durch den Mythos das Dasein der Menschen mit der Welt der Götter verknüpft.”
[Wikipedia)
Hans Leisegang: “Schon Platon hatte an die Sprache der Mysten angeknüpft, um den Sinn dessen zu erklären, was er unter der ‘Idee` verstanden wissen wollte, und damit die Brücke zwischen Mythos und Philosophie, visionärer Schau und gedanklicher Intuition geschlagen; denn zur platonischenIdee’ … gelangt man durch eine logisch nicht faßbare Intuition … sie ist das letzte Ergebnis eines ständigen Forschens nach dem allerinnersten Wesen der Dinge, eines immer tieferen Hinabsteigens in den Lebensgrund, der als eine große Einheit hinter aller Mannigfaltigkeit der äußeren Erscheinungen liegt.”
Hier wird also durch H. Leisegang ein Hinweis darauf gegeben, daß über eine Rückbindung zum Mythos  ein Zugang zu diesen Ideen geschaffen werden kann, der schlußendlich  zur Erlangung des Einen, der Gewahrwerdung bzw. Verinnerlichung des höchsten Prinzips gefunden werden muß
Wenn indes der Künstler durch intuitives Erkennen Zugriff auf den Mythos findet (E. Bethe, H. Leisegang -), der Mythos wesensähnlich mit den platonischen Ideen ist (und so gar einen Weg zu Gott oder eines letzten  Grundes verspricht (Leisegang)- Lernen Erinnern an das “Alles” ist (Platon , Menon), dann folgt daraus, daß der Künstler die Möglichkeit (und den Auftrag) hat, in einem Lernprozess der Überschreitung des Explizifierten und Bekannten die höheren Gründe zu erinnern, und daß das wahrhaft künstlerische Resultat somit eine Verdinglichung dieser Erinnerung, eine Verdinglichung dieser höheren Seinsebene im Dreidimensionalen darstellen muß.
Gerade bei Schelling und vor allem auch bei Schopenhauer wird dieser Anspruch konsequent ausformuliert: “Was im einzelnen vorhandenen Dinge nur unvollkommen und durch Modifikationen geschwächt da ist, steigert die Betrachtungsweise des Genius zur Idee davon, zum Vollkommenen…”
“Durch alle diese Betrachtungen wünsche ich deutlich gemacht zu haben, welcher Art und wie gross der Antheil sei, der am ästhetischen Wohlgefallen die subjective Bedingung derselben hat, nämlich die Befreiung des Erkennens vom Dienste des Willens, das Vergessen seiner selbst als Individuums und die Erhöhung des Bewusstseyns zum reinen, willenslosen, zeitlosen, von allen Relationen unabhängigen Subjekt des Erkennens.”
“Jedes Kunstwerk ist demgemäss eigentlich bemüht, uns das Leben und die Dinge so zu zeigen, wie sie in Wahrheit sind, aber, durch den Nebel objektiver und subjektiver Zufälligkeiten hindurch, nicht von jedem unmittelbar erfasst werden können. Diesen Nebel nimmt die Kunst hinweg.”

Zur Intersubjektivität, Konvergenz und Weltenbildung

Die Intersubjektivität der Wahrnehmung wird zunehmend marginalisiert, je weiter Spezies mit ihren zueinander varianten Wahrnehmungen voneinander entfernt  positioniert werden. Dies entspricht dem Sachverhalt, daß die spezifische, aber verwandte Wahrnehmung  verschiedene  Wahrnehmungs- Bilder  ergibt, vergleichbar einem geöffneten Fächer. Die Addition der Bilder, die Auffächerung einer Implizität in verschiedene Muster und Bereiche, bezeichnet eine perzeptionelle Summe und läßt sie im intersubjektiven Rahmen als ein Vorhandensein, als eine bezeichnete Welt erscheinen.  Die Impulsgeber hierzu schaffen  -relativ- intersubjektive Welt, da sie  zur Stiftung  der Schnittmenge bzw. des Ortes  miteinander verbundener, beschreibbarer  Raumzeit  befähigt  sind. Dieser Ort wird von jedem dieser zur Schnittmenge befähigten  Beobachter durch Begrenzung definiert  und so als “Welt” im Sinne einer statischen  Verortung für verschiedene subjektive Positionen  interpretierbar, auch wenn die Impulse zu dieser Verortbarkeit ihren Anfang  in divergierenden Beschreibungsräumen (also Welten/Zeiten) nehmen und so in unendliche Richtungen/Dynamiken unendliche Welten (Stati)gleichzeitig hervorbringen können. Somit ist Welt schlicht als  statisch interpretierte  Konvergenz bzw. Interdependenz verwandter Wahrnehmung bzw. Bewußtseins-Befähigung bezeichenbar. Konvergenz bedeutet hier perzeptionelle Einigung innerhalb eines Interpretationsrahmens.  Würde man die Wahrnehmung mit der Entfernung der Speziesschranken immer weiter ausdehnen, würde dieses voneinander abhängige  Bild hingegen überdehnt werden und schließlich kollabieren, man bekäme  einen Blick auf eine  Welt hinter der Welt, auf die Herkunft der Blickwinkel vor ihrer  subjektiven Unterschiedenheit der Wahrnehmung , – in dieser Hinsicht ist  die Ausdehnung  zur höheren Wahrnehmung gleichbedeutend mit einer  Entsubjektivierung der Verfassung(en), die somit diese weltenbildenden  Konvergenzen fallenlassen.  So kommt es zur Auflösung der beobachtbaren Welt(en) und gleichzeitig zum Aufgehen jeder Subjektivität in einem höheren Seinszustand .
(Wahrnehmung ordnet sich unter Bewußtsein  und Welt unter Bild. Somit schafft Bewußtsein  Welt, gesteigertes Bewußtsein Ent-Dinglichung und Entweltlichung und schließlich -Vereinigung.)

 

Nexus

Der russische Philosoph Nikolai Fjodorowitsch Fedorov (1829-1903) war christlich orthodox und gilt als Vertreter eines “aktiv evolutionären nousphärischen Christentums” (Svetlana Semenova). Laut M. Hagemeister wird er heute auch als Begründer des russischen Kommunismus propagiert. In diesem Verständnis wäre der Kommunismus nach Fedorov´scher Lesart, der wie auch von Boris Groys angesprochen aus christlich orthodoxem Glauben  eine kommunistische Utopie in Synthese mit einem christlichen Heilsverständnis beschreibt – vor dem Hintergrund einer zum Nous gerichteten Teleologie (was einen platonisch/ plotinisch inspirierten Auftrag zur Aufrichtung und Entwicklung der menschlichen Seele von den gottfernen Emanationen hin zum geistigen Prinzip (Nous) meint ) – in seiner Weiterentwicklung durch den Bolschewismus nicht als grundsätzlich gegen die  Konzeptionen und die  eschatologischen Versprechen der hergebrachten monotheistischen Heilskonzepte der abrahamitischen Religionen der Levante  abgesetzt.  Daher auch Ernst Nolte: „So stellte der Staatssozialismus ebenso wie der Kommunalsozialismus eine Verbindung mit dem uralten Begriff des Naturzustandes her, in dem nach der Lehre antiker Philosophen und auch christlicher Kirchenväter alle diese Merkmale bereits vorhanden waren, ehe sie durch einen Sündenfall oder den Einbruch der Habsucht zerstört wurden.”
– Um hier auf einen geschichtlichen Nexus zu verweisen: Die Überlagerung eines  kommunistischen, quasi mystischen Utopismus mit der Überleitung gerade auch jüdischer Heilserwartungen (Ernst Bloch: „Ubi Lenin ibi Jerusalem”) in die praktische Ziel-bzw. Umsetzungen des Sozialismus und des Kommunismus/Bolschewismus sorgen unzweifelhaft für eine kaum zu überschätzende ideelle Aufladung, die ihrerseits maßgeblich zu einer Radikalität und Entschlossenheit der revolutionären Praxis in Russland führen muß, und diese bald durch Trotzkis Rote Armee mit ganz realpolitischer (militärischer) Agenda und” Stossrichtung West”: zum Baltikum –, mit der Eliminierung der dortigen deutschen Oberschicht- diese dazu mit rassischer Implikation, da die Deutschen als soziale Klasse der Kulaken  in Sippenhaft genommen wurden), weiter mit Stossrichtung nach München—Kurt Eisners Räterepublik als Türöffner für den Kommunismus in ganz Deutschland (nach Lenin lag der Schlüssel für die Weltrevolution ebendort) – und diese wiederum eine Radikalisierung der Reaktion hervorruft (Thule-Gesellschaft, Rudolf Hess), ja, diese  erst entscheidend etabliert (ebenfalls ideell überhöht –Hitler: „Indem ich mich der Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn.”)  und letztendlich in einen zweiten großen Weltanschauungskrieg mündet (der zweite europäische nach dem Dreißigjärigen Krieg ),-der im Osten (und entsprechend nur dort) in aller Härte der weltanschaulichen Gegensätzlichkeit, beiderseits unter Außerachtlassung aller kriegsrechtlichen Konventionen, ausgefochten wird. (Und je mehr man den Fokus auf die Überhöhung, den Utopismus dieser beiden Kollektivismen  legt, desto  schwieriger ihre eigentliche Abgrenzung, wie folgendes Zitat von B. Groys über den Bolschewisten und Vater der russischen Raumfahrt, Konstantin  Ciolkovsky (“Ich leugne die Notwendigkeit grausamer Umwälzungen keineswegs”) zeigt: “Selbstvervollkommnung der Menschheit: Durch künstliche Selektion der Besten und  Liquidation der Minderwertigen werde eine Gattung von Übermenschen entstehen, die physisch, intellektuell, moralisch und ästhetisch den heutigen Menschen so weit überlegen sei, wie diese sich von niederen Lebewesen unterscheiden. “

Christliches Heil, Caritas und Meister Eckhart

Der Begriff der “Caritas” ist unauflösbar (als christl. Hauptmotiv) mit dem eigentlichen Ziel jedes Christen, dem Endzustand des jenseitigen Heils,   (Christliche Lehre = Heilslehre) verbunden.
H. Waldenfels:
Heil ” ist im christlichen Verständnis der zentrale Ausdruck für die den Menschen und der Welt von Gott gewirkte und angebotene Erfüllung…
Dem Tod gegenüber verheißt Heil ewiges Leben, der Schuld bzw. Sünde gegenüber Versöhnung mit Gott …
Das Heil Christi betrifft den Menschen und die Menscheit in ihrer absoluten Zukunft (Jenseits); die Hoffnung auf das absolute jenseitige Heil findet jedoch seine Bewährung bereits im Diesseits, in der Aktualisierung der Heilszeichen des Lebens Jesu im jeweiligen Hier und Heute. .. “
L.Hagemann„Jesus hat die Forderung zur radikalen Umkehr mit dem Glauben an die neue Heilsbotschaft verknüpft und als Entscheidung für oder gegen seine Person deklariert. Von der Stellung des Menschen zu ihm und zum Gebot der Gottes-und Nächstenliebe als der zentralen Aussage seiner Botschaft hängt das Urteil beim Gericht ab. Da diese Entscheidung schon jetzt gefordert ist, hebt auch die Gerichtsentscheidung schon jetzt an..Durch das kommende Endgericht wird jene Scheidung, die sich schon jetzt im Herzen des einzelnen Menschen durch seine Entscheidung für oder gegen Jesus Christus vollzieht, einst offenbar werden.”
Die (jesuanische) Ethik bildet das absolute Zentrum der christlichen Lehre. Erlösung erschließt sich aus Glauben und Werk, die sich gegenseitig bedingen und zur Ehre Gottes gereichen. Höchster Glaubesninhalt ist das Wort Gottes. Das Wort Gottes ist das biblische Jesuswort.
In diesem Kontext nun  die ethische Prämisse in der (abgesetzten) Lesart Meister Eckharts:
Wenn das Wort, der Sohn geboren wird ( in der Seele) so ist dieses innere Werk eine gewaltige Kraftquelle, die alle Schichtungen der Seelenkräfte durchstrahlt . Diese göttliche Kraft bricht nun mit Naturnotwendigkeit aus ins äußere Werk.
(Und diese Ansicht weicht stark vom christlichen Verständnis ab, denn dort ist Caritas nicht notwendige Tat aus innerer Verfassung, sondern von einem personalen Gott als äußere Instanz eingeforderte, aus Zweck und Demut verrichtete Handlung, die alleine durch diesen Imperativ und die  unterschiedene Qualität  dessen, der sie einfordert,   gerade die moralische Unzulänglichkeit und das vom moralischen Vermögen Abgeschiedene  des Menschen  betont. Abermals eine Korrelation von Eckhart zum Buddhismus bietet hier die buddhistische Definition von Barmherzigkeit, die genau den anderen, den “selbstermächtigten”  Umstand beschreibt: “Karuna (“Barmherzigkeit”) ist im Kern das Ergebnis meditativer Einsicht und Erlebens und folgt somit nicht einem imperativen „Du-Sollst“. (wikipedia)
Die Neigung zur Sünde ist für Eckehart ein unentbehrlicher Faktor menschlichen Daseins, dessen eigentlicher Sinn sich erst im siegreichen Kampf gegen das Schlechte und Gemeine erfüllt. An einem aber sind die Gerechten für jedermann ursprünglich zu erkennen: An ihrem Verhalten zum Nächsten, zur Gemeinschaft. Niemals entziehen sie sich der sozial-ethischen Tat.
Eckhart: „Wenn Du hundert Mark bei dir mehr liebst als bei einem anderen, so ist das unrecht, wenngleich es viele gelehrte Leute gibt, die das nicht begreifen.”Vollkommen ist vielmehr der Gerechte, der, wenn er von einem siechen Menschen hört, der eines Süppleins von ihm bedürfe, mitten aus seiner inneren Sammlung und Versunkenheit, und wäre sie so groß wie St. Pauls Verzückung, auffährt und hineilt, dem Bedürftigen helfend zu dienen. Gut und ein nützliches Glied ist nur das, was sich „gemeinet” und in dieser Sicht kann ein Einsiedler nicht „gut” genannt werden, weil er nicht „gemeine” und den Leuten nicht nütze ist (nach Quint).

 

 

 

Geschichte

Der Hunger trieb sie zusammen aber man wartete und suchte  und wollte vielleicht etwas an der Uhr verstellen  und draußen  war nichts außer Rauch auch morgen nicht und alle  sprachen vom Brand ja dem Mord  der wird kommen so oder so nur wann sagte er mit betont  ruhiger Stimme um  dem Ganzen  etwas vom Zufälligen abzuringen manche sangen an den Bergen und spielten die Trompeten zur Blindheit oder zu den Zerstörungen der Anderen  keiner wußte genau und gerade da erinnerte ich mich an ein Rinnsal  von dickem Blut das von einer toten Ziege stammte  und sich zäh und zielsicher die Strasse entlang bewegte  abschüssig einem Abfluß zu.

Jahr

Da brach an diesen Mauern
der Rauch und ein Klang
das Glück von fernem Frost
und am Tisch war ein Jahr-
vom Schrank ein später
Schwarm mit Fliegen
bald müde vertan
und totgeflogen –
so zeigt man zurück
was tun wenn nun
der nächste Sommer fehlt
und dem Gebet
die Kraft schwand
bei den meisten-
und immer
die elektrischen Zimmer
das blaue Flackern und die Sprüche
wie Gaswolken
die Schwäche verrieten
und schon nach Metern vergingen
dabei war noch Zeit
im Januar