All posts by michael-schaffer

Ein Freitag

Kummerast
und  Abend im Holz
mit Laub die Kolonien
symmetrisch geschnitten
die Beine
blutbunt
die Tanne
mag uns verletzen
zur letzten
Amnesie

und den  Heloten
wie der
Freiheit wird
erlaubt sein
am Schwert zu leben
wie damals der Orden
und  seine  Schatten
nach Osten reisten
und wie   Maria und die Burg
im Hinterland
der Anderen fast unbemerkt
zu vergehen

Flucht

Magenkraut
Beten
Sturm und hart
war an der
Maschine nass
die Vene
rufen die
Eltern an die
Sonde
nicht schwerer der
Stein der
Häuser getürmt
wie die Bleidächer der Fluch
der Reichen (gewesen)

und vorhersehbar
das Ende der
Windung am Kopf
die Rinde der Eiche
der Stern
die Hüter selbst vom Norden
absent
der Vater der Wetter
ist vergangen
daher
bald nach Athos
die Flucht geht

 

Herzschlag des Westens

Nach einer Rezension -“Herzschlag des Westens”- seines Buches arbeite der indische Publizist Vishal Mangalwadi  die Strahlkraft der Bibel auf viele Bereiche der westlichen Kultur heraus.
Überblicke man gerade die ersten 1.500 Jahre unserer Zeitrechnung, so ließe sich schwer die inspirierende Kraft des Glaubens auf vielen Sektoren des Lebens leugnen. Mangalwadi scheue sich nicht, den absehbaren Abstieg der USA auf die Zunahme säkularer Tendenzen zurückzuführen, da das Buch der Bücher dort abseits des „Bibelgürtels” als kulturprägende Offenbarung Gottes keine Rolle mehr spiele.
Fakt ist aber, daß dieses kulturstiftende Herz  Europas ursächlich ja in Athen und Alexandria schlug, daß eben die innere Auseinandersetzung und Abwehr der kirchlichen römischen Oktroyierung des Geisteslebens, dieser gesamte Prozeß  des andauernden Widerstreites und der Zermürbung und dabei der Negierung der unter der philosophia perennis zu subsumierenden alten  Errungenschaft und Vergewisserung  einer großen Schwächung gleichkommt, die die Quellen des Wissens und die Quellen des Willens zum Bestand  einer Übereinkunft und einer Absprache über deren Progression nahezu zum Erliegen gebracht hat.  Würde  man aber ganz ursächlich europäische Rahmenbedingungen als konstitutiv bestimmen-sagen wir-aus vorsokratischem Interesse an und einer mythischen Ahnung von den Daseinsbedingungen, einer stoischen  Ethik und zudem aus einem Freiheitswunsch, der sich schon in Tacitus’ Germania nachweisen läßt, (und der später über Rousseau in der Darstellung vom Zusammenhang von  Freiheit und Autonomie Eingang in den Deutschen Idealismus findet) schlüge dieses Herz gar nicht wenig. Es ist  ein wirkliches Novum in der europäischen Geschichte, daß nun überhaupt die Möglichkeit besteht, nach den  vielen Jahrhunderten der philosophischen und psychologischen Okkupation das kirchliche Prokrustesbett  zu verlassen, um zu einer  Revitalisierung  jener Definitionsräume zu kommen und so einen umfassenden (idealistischen) Blick auf eine  erforderliche geistige Evolution zu gewinnen,  (statt wie im Christentum die Geschichte als beendet zu erachten und zweitausend Jahre in Endzeiterwartung zu verharren) .
In dem Zusammenhang auch dieses Zitat von Peter Plichta : “Die Geschichte zeigt, daß geistiger Fortschritt letztlich nicht aufgehalten, sondern allenfalls von Ignoranten enorm verzögert werden kann.”
Die Kompensationen  dieser Verzögerung mögen uns noch  lange beschäftigen, und der Ernst der  Lage ist daran ablesbar, daß erst seit kurzem überhaupt der (akademische) Versuch unternommen  wird, idealistische (platonische) Kernsätze in ihrer Konvergenz mit naturwissenschaftlichen und naturphilosophischen Aussagen  auf ein evidentes Fundament zu stellen. Prinzipiell handelt  es sich hier -nach dem ersten Versuch während  der Renaissance – um die zweite (und diesmal postmaterialistische!) Wiederaufnahme der Klärung nach der Frage der eigentlichen  Seinsbedingungen, die in der Antike von solcher -erkenntnisoffener – Wichtigkeit war  – und -und das könnte ein Herr  Mangalwadie wissen –  eine mächtige  Korrelation in der indischen Religion fand (und daher müßte er  den vermissten  Pulsschlag nicht gerade  in der Bibel suchen).

Tierrecht und Amphibiencharakter der Seele

Magnus Schwantje : “Keine andere Ansicht steht heute der Ausbreitung einer altruistischen Weltanschauung so sehr im Wege wie die, daß das Tier keiner sittlichen Regung fähig sei und in der Natur nur ein rücksichtsloser Kampf aller gegen Aller herrsche. Solange die Menschen in dem Leben in der freien Natur nur einen egoistischen Kampf sehen, werden sie darin auch die Rechtfertigung ihres eigenen Egoismus erblicken. Wie sehr der moderne Mensch auch das Bewußtsein des Zusammenhanges mit der Natur verloren hat, in seinem Inneren bleibt er doch davon überzeugt, daß die Gesetzte, nach denen die gewaltigen Vorgänge in der Natur verlaufen, auch für das Menschenleben und für die Entwicklung des Menschengeschlechts gelten.

Genau hier könnte  der Blick auf die Doppel-Natur des Menschen bei Plotin weiterhelfen. Tatsächlich ist der Mensch zu einem Teil mit seinen animalischen Bedürfnissen ganz in der Körperwelt verhaftet (und diese bedeutet Kampf und Auseinandersetzung), es wäre also zwecklos, eine Absetzung von diesem Naturzustand zu propagieren -um welche  zweite höhere Natur sollte es sich schließlich handeln, wenn man von  materialistischer Warte aus ganz den diesseitigen Bedingungen verhaftet bleibt, und welches nicht-naturalistische Argument sollte verfangen, wenn man schließlich selbst den Geist als Abfolge biochemischer-also natürlicher /materieller Prozesse deutet, woher dann das (moralische)Streben ?
Ganz anders nämlich weist der plotinische Amphibien-Charakter der Seele eben die Möglichkeit und mehr noch die Pflicht, den Menschen abseits seines unteren Aspektes  von seinem geistigen Sein  aus auf seine  eigentliche entsprechende  Herkunft und Verortung zurückzuverweisen, wobei dies nicht dem Gnadenakt einer hypothetischen Meta- Instanz überantwortet ist, sondern ganz dem Auftrag zur täglichen (moralischen) Läuterung  der Seele selbst -als Selbtvergewisserung zum Guten- obliegt, denn das Ziel dieses  Strebens ist zuletzt  das Eine, das zugleich das Gute ist, demnach ja  jedes Verletzen eines anderen Individuums gegen dieses Prinzip verstossen muß. Hierzu sehr passend könnte man das Wort des indischen Titankaras  Mahavira anfügen (dessen Denken eine ähnliche ontische Prämisse zugrunde liegt): “Das ist fürwahr das Hauptstück des Wissenden, daß er nichts, aber auch nichts verletzt.”  Die (vegane) politische Linke hat sich  in der Tradition der Herabtransformation dieses  idealistischen Blickes auf die Selbstexpikation  des Einen mit dem Ziel auf sich selbst in der Vervollkommnung zurückzukommen  (absoluter Geist/ Hegel) alleine auf dessen gesellschaftliche bzw. realpolitische Implikation (Linkshegelianismus/Marx) beschränkt und damit  heillos in der sichtbaren Natur  verstrickt, daher nun fehlt ihr dieses ganz fundamentale  Argument, um eben eine “bessere Natur” des Menschen (und damit  eine höhere Moralität) oberhalb der “natürlichen Natur” zu proklamieren. Dabei brächte dieses Argument keinen Verlust an einer gesellschaftlichen, evolutorischen und emanzipatorischen Stossrichtung (im Gegenteil fundiert sie diese erst befriedigend), da die individuelle  Ablösung vom Animalischen zum überraumzeitlich Geistigen eben auch im Ganzen eine Progression der Gesellschaft und ihrer Bedingungen zum Positiven bewirken muß, da die Vergeistigung -auf die ganze Gesellschaft übernommen- in ihrer Gesamtheit auf das Eine verweist, und somit auf das Gute.

 

Ist Neuplatonismus Pantheismus?

Klaus Kremer: “Da Plotin die Identität des Einen mit dem aus Ihm Hervorgehenden beharrlich ablehnt, kann von Emanationspantheismus keine Rede sein. Es ist, wie Dodds sehr schön formuliert hat, “the principle of undiminished giving…what saves Neoplatonism from turning into phanteism”. “So ist das, was vor dem Geist (Nus) liegt und ihn erzeugt hat, selber nicht Geist noch geistige Welt. Dieser Sachverhalt ist von Leibniz als malum metaphysikum herausgestellt worden. “
Aber W.E. Peuckert :  “Die absolute Transzendenz verwischt sich, sie führt zur Immanenz. Die Untergliederung der Stufen…führt… zu einem logischen Pantheismus, die Dinge der Welt sind somit Theophanien: Die Welt ist der in das Besondere entwickelte, aus sich heraus gestaltete Gott (deus explicitus). Gott und die Welt sind eins.”
Geht  man den Weg der Explikation wieder herauf, so wird der Begriff der Entweltlichung und Entdinglichung von zentraler Bedeutung. Unter Entdinglichung verstehe ich in der weiteren Betrachtung gleichzeitig  Ent-Geistigung , denn Geist ist übergeordnete DInglichkeit, (sprich feine Materie, die als Hervorbringung der Seele,- diese wiederum als niederster Aspekt des Geistes –  in der Selbstbetrachtung manifest dinglich, oder anders gesagt,  zum Wahrgenommenen wird. Jenseits dieses Bildlichen und Geistigen liegt durch eine Scheidung das Höchste, und hier liegt die Schwierigkeit für die Deutung- da diese nicht stoffliche und so nicht mehr seiende  Qualität (trotz Betonung der Differenz) doch die Anlage und vor allem den Willen  zur Stofflichkeit, also so auch zum Geist oder Bild (Bild =Geist=Stoff) in sich birgt. Und dieses In-Sich-Bergen als “agierter Impetus” ist als das Immanente in der Bildlichkeit (so in der gesamten natura naturata) zu erachten, daher kann dieser Verhalt in dem Satz  “Gott und die Welt sind eins” folgerichtig zum Ausdruck gebracht werden,  aber in diesem Sinne: Gott und die Welt sind da eins in ihrem Un-Eins-Sein. Und die Rückführung über den Geist ist nicht als Überwindung einer Geschiedenheit zu verstehen  -wie etwa geographisch oder zeitlich betrachtet  die Strahlung der Sonne als Explikation angesehen werden kann, die sich so im Raum fortsetzt und etwas von ihrer Kraft und ihrem  Potential dabei abgibt- sondern wie die Rückführung eines geänderten Blickwinkels des Einen, der ein Kippen des Gesamten, aber Unexplizierten  in die Existenz, die Bildlichkeit meint, wie eine Brechung, die  immer mit perzeptioneller Selbstvergewisserung einhergeht, da diese die Brechung beschreibt und in der Beschreibung kreiert.  Jene Brechungen aber bedeuten Aspekte durch immer neue “weitere” Brechungen -dies bezeichnet der Begriff der Emanation .  (Immanez kann allerdings auch durchaus ein Attribut der Sonnenstrahlung im geographischen Sinne bedeuten, da diese die Umgebung von ihrer Art abgebend durchpulst und erwärmt, auch dieses wäre eine pantheistische Implikation.) Das Malum liegt prinzipiell nicht in der Brechung selbst, sondern im Impuls des ja eigentlich ruhenden Einen, sich zur Brechung, zum Bildhaften zu bringen.  Dies  weist  die Paradoxität der  Doppelnatur des Einen aus, – gerade Schelling spekulierte wiederholt hierüber- daß sie als erste Verursachung unverursacht anstößt. Da Geist wie oben gesagt als (feinere) Form der Materie zu betrachten  ist, bietet zuletzt nur die Entsinnlichung, auch diese in den feinsten Perzeptionsstufen als Entgeistigung  die Möglichkeit, über die zweite Hypostase hinauszugelangen, die tatsächlich als Ur-Prinzip im Betrachter selbt residiert.
Daher ja sagt Plotin  in der Enneade “Die erkennenden Wesenheiten”: Vielleicht muß sich der Geist…quasi hinter sich zurückziehen und quasi auf sich selbst verzichten zugunsten desjenigen, was sich hinter ihm befindet… er darf dort, wenn er jenes sehen will, nicht ganz Geist sein.” Und vor allem : “Und das ist das wahrhafte Endziel für die Seele. Jenes Licht anzurühren und kraft dieses Lichtes zu erschauen, nicht in einem fremden Licht, sondern in eben dem, durch welches sie überhaupt sieht!”

Lesen, Wissen, Wahrheitssuche

Helen Greaves schreibt in ihrem Text ” Zeugnis des Lichts”, von dem sie behauptet, daß sie ihn medial aus einer  jenseitigen Welt empfangen habe : “Ich brauche nicht länger zu kämpfen und mich anzustrengen wie in meinem Leben auf der Erde. Dort habe ich immer zu viel gearbeitet, regelrecht abgemüht habe ich mich. Ich kämpfte mich vorwärts. Ich bin jedem Kanal, jedem Weg gefolgt, der zu jenem gelingenden Durchbruch führen sollte, den sich meine Seele so tief ersehnte. Ich …studierte und untersuchte alle Theorien, die den Geist erklären konnten..las und bearbeitete… Bücher über ..Suche nach Wahrheit -all dies mit dem großen Ziel , dachte ich, der Erleuchtung. Und jetzt sehe ich, wenn ich auf mein Erdenleben zurückblicke, daß so vieles davon Illusion war. Ich suchte nach dem Geist, der sich mir offenbaren sollte, wo doch einzig allein ein Sich -Öffnen hin zu Gott notwendig gewesen wäre.”

Eine zu der  Erlangung von Wissen versöhnlichere, wenn nicht andersmeinende Position zeigt Hans Thomas Hakel in seinem Artikel über die Fraternitas Saturni auf: “Ganz im pansophischen Sinne von Heinrich Tränker: Der wichtigste Grundsatz auf dem Weg zu den pansophischen Geheimnissen war hierfür: “Wisse und studiere alles!” Daraus folgte die erste Regel für jeden pansophischen Schüler: “Ich will Alles wissen”.
(“Mit seiner Schrift Prodomus pansophia führte Johann Amus Comenius den Begriff der Pansophie in die Philosophie ein. Erstmals verwendete er den Begriff im Jahre 1633 in einer Einleitung zur Philosophie. Er sah es als schädlich und unzweckmäßig an, den Glauben vom Wissen zu trennen. Sein Konzept zur Pansophie gliedert sich verschiedene Schritte, deren grundlegende sind  Universae Eruditionis Breviarium solidium: Gründliches Breviarium der gesamten Gelehrsamkeit und  Intellectus humani Fax lucida: Scheinende Fackel des Verstandes .” Quelle:Wikipedia)
Diese Sichtweise entlastet die Position der geistigen (im Sinne  von kognitiven) Befähigung und Motivation zum Erlernen von dem Anwurf der Eigenermächtigung über die Durchdringung der transzendenten Dinge und der  Vergeblichkeit über dieses Vorhaben, ungeachtet dessen, daß zu einer letzten  und höchsten Erkenntnis über eine subjekt/objekt-transzendierende Totalität tatsächlich eine entsprechend nicht-diskursive  Geistigkeit hinter dem Geist verhelfen müßte. Vielleicht kann man diesen Widerstreit abmildern, indem man Lesen und (kognitives) Lernen eben als eine Form der Wissens-Aneignung betrachtet, die durch ihr Signum der  Durchdringung gerade auch als spiritueller oder religiöser- prozessualer- (im Sinne von gnostisch)  Akt (Weg) gedeutet werden sollte.  Als Basis der Durchdringung dient zuallererst die zeitliche und örtliche Orientierung, im weiteren Sinne die Kartographierung der geographischen Bedingung.  Hierauf folgt die Kartographierung des Gedachten (somit die Beschäftigung mit der Philosophie). Auf der nächsten Stufe ist Lesen dann aber weit mehr als Adaptieren oder auch Inspiration, sondern bedeutet  ein Resonieren mit bereits Gewußtem und Geahntem, kommt einer  Vergewisserung über den tieferen Seelen-Korpus gleich, der sich ja über die eigene Ego-Grenze und dessen Gesichtsfeld ausdehnt und auf dessen  Vergegenwärtigung  man wie zur Bestätigung in den Ausformulierungen Anderer treffen kann. Hier wird Lesen zu einem Akt der Erbauung des Wissenden.   Natürlicherweise ist dieser Akt als ein Faktor zu verstehen, der zur Fundierung eines Zustandes gereicht, wo freilich jegliches Kognitiv-Rationale überwunden ist, in dem Sinne aber, daß es nicht abgeschafft oder verworfen, aber auf einer höheren Ebene  als etwas Zuträgliches, als etwas Erhellendes integriert ist, auf dem Weg dann zur letzten Forderung der Pansophen, Ad Deum ipsum Scala beata: der seligen Treppe zu Gott selbst.

Konstantinische Repression

Zur Ausbreitung des Christentums ab der konstantinischen Wende und der Kanonisierung der Schrift und des Dogmas muß angemerkt werden, daß diese -entgegen einiger anderslautender  Vorurteile- keineswegs auf der Freiwilligkeit zum Christentum oder auf einer damaligen Anziehungskraft der Lehre-zumindest nicht in dem Sinne, wie diese  sich uns heute darstellt- beruhte.
Elaine Pagels:
“Konstantin erließ eine …Verfügung, mit der er klarstellte, ‘daß der Genuß der hinsichtlich der Religionen gewährten Privilegien ausschließlich Personen vorbehalten bleiben muß, welche die katholische Observanz ausüben. Es ist ferner unser Wille, daß Häretiker und Schismatiker nicht nur von diesen Privilegien ausgeschlossen bleiben, sondern überdies durch mancherlei Zwangsabgaben gezügelt und belastet werden. `

Außerdem dekretierte Kosntantin, ‘daß jeder Jude, der einen Übertritt vom Judentum zum Christentum gewaltsam zu verhindern suche, bei lebendigem Leib zu verbrennen sei.’

Von den Bischöfen abgesegnet und von Konstantin selbst gebilligt, wurde das Nicänische Glaubensbekenntnis dann zur offiziellen Lehrnorm,…Ein Jahr, bevor sich die Bischöfe in Nicäa versammelten, hatte Konstantin versucht, allen “häretischen Sekten” -die zusammen schätzungsweise die Hälfte aller Christen im Römischen Reich zu ihren Mitgliedern zählten – auf dem Wege der Gesetzgebung ein Ende zu machen. Der Kaiser verhängte über “Häretiker und Schismatiker” ein Versammlungsverbot, das selbst für Zusammenkünfte in Privathäusern galt, und erteilte ihnen die Auflage, ihre Kirchenbauten und was sie sonst an Immobilien besaßen, der katholischen Kirche zu übereignen.”
Nach deren Ausschluß  war keineswegs eine Einigung über die offizielle Lehre erreicht, sondern man kam  lediglich zu einem Dekretieren, dessen  Sinn gänzlich darin lag, auch wenn man -aus Gründen-  behauptet, die nicänischen  und die darauffolgenden Konziliarsbeschlüsse seien göttlich inspiriert, dem römischen imperialen Hegemonialgedanken zu entsprechen, und so erfolgreich dieser auch war und so sehr auch mit Konstantin  zur Konsolidierung des prekären Reiches  und der Befriedung vor allem der Goten führte, so  offenbar attraktiv er auf Anhänger der Reichsidee aller Epochen gewirkt haben mag, hinterläßt und etabliert er einen religiösen Torso , wegen der Verkürzungen der ursächlichen Lehre,  weil die Hauptaussage der Lehre -nämlich der ontologische Kern, der den gnostischen Schulen ganz selbstverständlich als urreligiöses Motiv bekannt war, nun fehlte, so daß dieser nur noch in Spuren  für den Eingeweihten aus den offiziellen Schriften herauszulesen ist -um sogleich bei richtiger Lesart  die offizielle Lehre zu transzendieren und somit als obsoleten Irrweg zu erklären.

 

Episode und Invarianz

Nach Hegel ist menschliches Erkennen als Leistung des Selbstbewußtseins ein Implikat des substantiellen Geistes, der zum Sichwissen gelangt.
In diesem Kontext sollte man m.E. die bisherige Kirchen-bzw. Religionsgeschichte sehen. Insofern bietet sie (gehöriges) Vermächtnis und entscheidende europäische Identitätsstiftung. Sie ist aber Episode (und die Errungenschaften der Antike vestellendes Hindernis) auf dem Weg zum Sichwissen (gewesen).
Und daher passend zur geistesgeschichtlichen Einordnung: (Demnach ist die Episode als Subtext über den eigentlichen Kontext gerutscht um ihn so zu verdecken. Nicht anders sind selbstredend die anderen, konkurrierenden  Theismen zu bewerten.)
P.Stekeler Weithofer “Metaphysik”,  in Disziplinen der Philosophie, Meiner 2014:
“Die Entwicklung des christlichen Glaubens an die Unsterblichkeit der Seele und an einen kosmologisch allmächtigen, epistemologisch allwissenden und ethisch allguten Gott kann oder sollte durchaus als eine Art Nebenprodukt der großen Idee der Pythagoreer, Eleaten, Platons und dann auch des Aristoteles angesehen werden, ein möglichst verlässliches, in Bezug auf die beschränkte Zeit- und Ortsperspektive der einzelnen Personen invariantes Wissen anzustreben.”

 

 

Geschichte

Und lief, eher flog die Treppen  wie in einem Flugtraum die wilde Jagd die Eile als Abgrenzung wie zur Opposition das stärkende Gefühl mit etwas ganz anderem  verbunden zu sein das viel größer ist als all dies  was vorgeblich wichtig sei und wohl wissend, daß diese Verfolgung  bis  in den Traum der Regierung niemals zu verzeihen wäre und daß man auch mit Feuer  plane nun, viele gegen viele, in den Straßen und am Meer und daß Eisen die Sprache sei die man uns aufzwinge und der Frühling aus Eisen sei genau wie auch der Sommer und es kein Danach oder erlösendes Erwachen mehr geben könne  daß man dort am Wald an der Abbiegung die  man auch Wechsel nennt an den Stämmen entlang nach  den Markierungen den verblassten  und nach Vergangenem schaut und da ein Alleinsein bemerkt wenn man -was neu ist- nach dem Wohin fragt.

 

Das Land

Es wurde Nacht
die Wolke fiel
ins Feuer und
war das Fleisch
in den Stacheln gebrannt
pocht noch das Ohr
wie die Herzen
der Igel
lebendig gebraten

denn habt ihr vergessen
die fahrenden Völker
wollen essen
hast du übersehen
daß sie schon am Waldrand
standen
saugten an den Zungen
wenn man schlief am Tag
die Rosen raubten
und das Land