Mythos, Kunst, platonische Ideen und Schopenhauer

“Im traditionellen religiösen Mythos wird durch den Mythos das Dasein der Menschen mit der Welt der Götter verknüpft.”
[Wikipedia)
Hans Leisegang: “Schon Platon hatte an die Sprache der Mysten angeknüpft, um den Sinn dessen zu erklären, was er unter der ‘Idee` verstanden wissen wollte, und damit die Brücke zwischen Mythos und Philosophie, visionärer Schau und gedanklicher Intuition geschlagen; denn zur platonischenIdee’ … gelangt man durch eine logisch nicht faßbare Intuition … sie ist das letzte Ergebnis eines ständigen Forschens nach dem allerinnersten Wesen der Dinge, eines immer tieferen Hinabsteigens in den Lebensgrund, der als eine große Einheit hinter aller Mannigfaltigkeit der äußeren Erscheinungen liegt.”
Hier wird also durch H. Leisegang ein Hinweis darauf gegeben, daß über eine Rückbindung zum Mythos  ein Zugang zu diesen Ideen geschaffen werden kann, der schlußendlich  zur Erlangung des Einen, der Gewahrwerdung bzw. Verinnerlichung des höchsten Prinzips gefunden werden muß
Wenn indes der Künstler durch intuitives Erkennen Zugriff auf den Mythos findet (E. Bethe, H. Leisegang -), der Mythos wesensähnlich mit den platonischen Ideen ist (und so gar einen Weg zu Gott oder eines letzten  Grundes verspricht (Leisegang)- Lernen Erinnern an das “Alles” ist (Platon , Menon), dann folgt daraus, daß der Künstler die Möglichkeit (und den Auftrag) hat, in einem Lernprozess der Überschreitung des Explizifierten und Bekannten die höheren Gründe zu erinnern, und daß das wahrhaft künstlerische Resultat somit eine Verdinglichung dieser Erinnerung, eine Verdinglichung dieser höheren Seinsebene im Dreidimensionalen darstellen muß.
Gerade bei Schelling und vor allem auch bei Schopenhauer wird dieser Anspruch konsequent ausformuliert: “Was im einzelnen vorhandenen Dinge nur unvollkommen und durch Modifikationen geschwächt da ist, steigert die Betrachtungsweise des Genius zur Idee davon, zum Vollkommenen…”
“Durch alle diese Betrachtungen wünsche ich deutlich gemacht zu haben, welcher Art und wie gross der Antheil sei, der am ästhetischen Wohlgefallen die subjective Bedingung derselben hat, nämlich die Befreiung des Erkennens vom Dienste des Willens, das Vergessen seiner selbst als Individuums und die Erhöhung des Bewusstseyns zum reinen, willenslosen, zeitlosen, von allen Relationen unabhängigen Subjekt des Erkennens.”
“Jedes Kunstwerk ist demgemäss eigentlich bemüht, uns das Leben und die Dinge so zu zeigen, wie sie in Wahrheit sind, aber, durch den Nebel objektiver und subjektiver Zufälligkeiten hindurch, nicht von jedem unmittelbar erfasst werden können. Diesen Nebel nimmt die Kunst hinweg.”