Schwingungen

Über die Erfahrung aus einer Sitzung mit binauralen Tönen: –
“Meine Beschreibung (einer anderen Welt) erinnert vielleicht an eine Erfahrung, wie man sie mit psychedelischen Drogen machen kann, aber diese außergewöhnliche Reise war allein das Ergebenis von Klängen. Das liegt daran, daß alles Schwingung ist. Unsere Sinnesorgane, vor allem Augen und Ohren, verarbeiten Informationen über die Frequenzen schwingender Wellen, im Falle der Augen in Form elektromagnetischer Strahlung oder im Falle der Ohren über Schallwellen, die auf das Trommelfell treffen. Auch das aktuelle neurowissenschaftliche Modell der Gehirnfunktionen stützt sich auf Informationsverarbeitung als alleiniges Ergebnis von Schwingungen – das zeitlich-räumliche Signalübertragungsmuster in dem enorm weitläufigen Netz, das die Neuronen im menschlichen Gehirn bilden. In der Neurologie würde man sagen, daß alles, was Sie je erlebt haben, nichts anderes ist als jene elektrochemischen Schwingungen in Ihrem Gehirn – ein Modell der Realität, nicht die Realität selbst,” (Eben Alexander)

An dieser Stelle ein Einschub zum Begriff “Sabda“:
“Shabda (Sanskrit: शब्द śabda m.) Ton, Geräusch, Klang, Wort; Schwingung; transzendentale Klangschwingung, Gehalt des Klanges.”
Vedisch: “Das Universum ist ein multidimensionaler Kosmos, d. h. ein offenes System, in dem die verschiedenen (geistigen und grobstofflichen) Dimensionen ineinander übergehen und sich gegenseitig bedingen. Die feinste Form der Materie ist Schwingung (Sabda, Klang) und konstituiert alle anderen materiellen Formen.” (Armin Risi)

Daß heißt nun aber, daß die Bildung im Gehirn keine creatio ex nihilo bezeichnen kann, sondern daß das gehirnliche Konstrukt tatsächlich eine reduktionistische Übersetzung durch den konkreten Abgriff aus einer viel umfassenderen Größe meint (um hier im Bild zu bleiben wie ein tonaler Abgriff von einer schwingenden Saite, die in ihrer Schwingung reduziert wird) und daß hierdurch also eine Minderung des potentiellen Inhaltes, eine Konkretion der höherklassigen Eigentlichkeit und Ursprünglichkeit dargestellt wird – dies als individuelle und individuierende Aktivität. (Und hier die Individualität in uns bekannter Diktion im defizienten Sinne als Minderung verstanden.) Erst in dieser Minderung entsteht das Bild von unserer Welt (und also wir selbst), durch das die Eigentlichkeit der Welt bestenfalls durchscheinen mag. (Um mit einer Nebenbemerkung abermals im Bilde zu bleiben: Klang und so Musik bergen hier also in besonderem Maße ein Potential, Beziehung und Kontinuität zur ursächlichen Schwingung darzustellen -dies auch die Antwort auf die aristotelische Frage, warum Klang offenbar Seelenqualitäten abbilden kann: “Klang (Sabda) ist das einzige Attribut, das auf allen fünf Ebenen manifestiert ist.”). Denn die eigentliche Welt in ihrer apriorischen Möglichkeit führt sich nun in ihrem schöpferischen Aus-Sich-Heraustreten auf ‘Klang’ im Sinne von (ursächlicher) Schwingung zurück. Daher kennen wir auch aus der Bibel das gnostische Rudiment: “Am Anfang war das Wort.” Das Wort ist hier gemeint als Klang, die Bedeutung folgt erst später nach. (Dies das Signum der magischen Handlung, des schöpfenden Aktes.) An dieser Stelle überflüssig zu erwähnen, daß diese Ideen mit der neuen Physik korrelieren (Stichwort Kollaps der Wellenfunktion).

“Autoren wie William James, der Altphilologe Frederic W.H. Myers im späten 19. Jahrhundert oder der Schriftsteller Aldous Huxley Mitte des 2. Jahrhunderts haben es schon angedeutet: Es gibt Hinweise darauf, daß das Gehirn als eine Art ‘Reduzierventil’ für das Bewußtsein fungiert.” (Eben Alexander)