Musik, Schopenhauer, Veden

“Warum die Musik so eine ungeheure Macht über den Menschen hat, warum sie von allen Künsten jene ist, die sowohl am unmittelbarsten als auch am wirkmächtigsten die menschliche Seele anspricht? Daß dies so ist, darüber herrscht -zumindest in der abendländischen Kulturgeschichte-Einigkeit”
” Für Rilke ist der Charakter der Musik rätselhaft und geheimnisvoll und daher ‘mehr als wir’ “.
Nach Schopenhauer nimmt die Musik in ihrer reinsten Form (die Instrumentalmusik) eine Sonderstellung in den Künsten ein: ‘Ihre Wirkung ist sehr viel größér als die aller anderen Künste, da sie im Unterschied zu diesen nicht die Ideen wiederholt bzw. nachbildet, sondern unmittelbares Abbild des Willens selbst ist und damit das reine Wesen der Welt zum Ausdruck bringt.’ “ (Stefan Barme)

Schopenhauers Betrachtung läßt sich mit der Ansicht der Veden passend weiterführen und wird damit in den Kontext einer physikalische Geist-Körper-Relation gerückt. (Geist ist feine Materie)
“Die Sankhya-Wissenschaft, die Analyse des multidimensionalen Kosmos, erklärt, daß die grobstoffliche Materie aus den feinstofflichen Energien hervorgeht. Die grobstoffliche Materie wird entsprechend ihrer zunehmenden Verdichtung in fünf Kategorien unterteilt: Äther, Luft, Feuer; Wasser und Erde. In Enstprechung zu diesen fünf Kategorien gibt es die Sinnesobjekte, die ebenfalls fünf an der Zahl sind: Schwingung/Klang, Verbindung/Berührung, Form, Farbe, Geschmack und Geruch.”
“Klang (Sabda) ist das einzige Attribut, das auf allen fünf Ebenen manifestiert ist.”
“Erde” (feste Materie): der vollständig entfaltete dreidimensionale Raum, der die dichteste Form der Materie bildet. Auf der Stufe der “Erde” sind die Attribute der anderen vier Stufen in ihrer “geerdeten” (physikalischen) Form manifestiert Die Sanskritsprache differenziert hier ganz klar: Zum Beispiel hören wir vom ätherischen Klang (sabda) nur jene Klangschwingung (vaikari), die von einem bestimmten Klangträger übermittelt wird. Die übermittelte Information jedioch ist von der Luftschwingung gänzlich verschieden.” (Risi)
Schopenhauer
zeichnet in folgendem Zitat diese Aufwärtsrichtung nach:
“Das Anhören einer großen, vollstimmigen und schönen Musik ist gleichsam ein Bad des Geistes; es spült alles Unreine, alles Kleinliche, alles Schlechte weg, stimmt Jeden hinauf auf die höchste geistige Stufe, die seine Natur zulässt, und während des Anhörens einer großen Musik fühlt Jeder deutlich, was er im Ganzen wert ist, oder vielmehr, was er wert sein könnte.”