Giordano Bruno, Sätze

“Jede Erzeugung…ist Veränderung, wobei die Substanz immer ein und dieselbe bleibt; denn es gibt nur eine Substanz, ein göttliches Wesen… All das, was Verschiedenheit von Gattungen, Arten, was Unterschiede und Eigenschaften ausmacht; alles, was im Enstehen und Vergehen, in der Veränderung und im Wandel besteht, ist daher nicht Seiendes, ist nicht Sein, sondern Bedingung und Umstand des Seienden und des Seins.”
Giordano Bruno
Hier sei Berkeley passend angefügt:
“…es gibt eine träge gedankenlose Substanz ohne Akzidentien, welche die Veranlassung zu unseren Ideen ist. ”
Und zum Einheitsgedanken Angelus Silesius:

“Gott hat nicht Unterschied, es ist ihm alles ein;

Er machet sich soviel der Flieg als dir gemein.”

und

“Alles kommt aus Einem her und muss in Eines ein;
Wo es nicht will gezweit und in der Vielheit sein.”

Bruno in konstruktivistischer Diktion: “Den Sinnen stellen sich nämlich nicht die Dinge vor, die wirklich sind, wenngleich die Dinge, die wir wahrnehmen, Zeichen genannt werden, insofern sie ein Spiegel und Änigma der Dinge sind”
Und abermals Berkeley: “Körper, genommen als Fähigkeiten, existieren, wenn sie nicht wahrgenommen werden, aber diese Existenz ist nicht aktual.”
Zum Zusatz  noch einige Kernsätze zu Bruno, die ihn als Platoniker und Neuplatoniker ausweisen:
“Für Bruno bricht der aristotelisch-ptolemäische Kosmos im Lichte einer’geschulten Sinneswahrnehmung’ und ‘gewichtiger Gründe’ elendiglich in sich zusammen, so wie viele andere Luftschlösser, die Frucht der Furcht, des Irrtums und des Betrugs sind. “

“Denn diese Einheit ist einzig und ständig und immer bleibend; dieses Eine ist ewig; jedes Antlitz, jedes Gesicht, jedes andere Ding ist Eitelkeit, ist als ein Nichts.” Daher besteht hier kein Emanationspantheismus, siehe hierzu auch Meister Eckhart: “Alle Kreaturen sind ein reines Nichts: ich sage nicht, daß sie etwas Geringes oder (überhaupt) irgend etwas sind, sondern daß sie ein reines Nichts sind.”
“Bruno konnte sich hinsichtlich der Unerkennbarkeit und Unaussprechlichkeit des Einen einerseits auf die Tradition der negativen Theologie berufen, die über Proklos, Pseudo-Dionysios und Meister Eckhart auf die plotinischen Enneaden verwies.”
“Die ersten drei Schriften entwickeln im Bruch mit dem herrschenden Aristotelismus eine auf eine streng monistische Ontologie gegründete infinitistische Kosmologie, die auf dem Gedanken der Einheit desjenigen Prinzips beruhte, das in Ewigkeit das ganze Universum in der Vielheit und Veränderlichkeit der partikulären Dinge belebt. “ (E. Canone)