Helen Greaves schreibt in ihrem Text ” Zeugnis des Lichts”, von dem sie behauptet, daß sie ihn medial aus einer jenseitigen Welt empfangen habe : “Ich brauche nicht länger zu kämpfen und mich anzustrengen wie in meinem Leben auf der Erde. Dort habe ich immer zu viel gearbeitet, regelrecht abgemüht habe ich mich. Ich kämpfte mich vorwärts. Ich bin jedem Kanal, jedem Weg gefolgt, der zu jenem gelingenden Durchbruch führen sollte, den sich meine Seele so tief ersehnte. Ich …studierte und untersuchte alle Theorien, die den Geist erklären konnten..las und bearbeitete… Bücher über ..Suche nach Wahrheit -all dies mit dem großen Ziel , dachte ich, der Erleuchtung. Und jetzt sehe ich, wenn ich auf mein Erdenleben zurückblicke, daß so vieles davon Illusion war. Ich suchte nach dem Geist, der sich mir offenbaren sollte, wo doch einzig allein ein Sich -Öffnen hin zu Gott notwendig gewesen wäre.”
Eine zu der Erlangung von Wissen versöhnlichere, wenn nicht andersmeinende Position zeigt Hans Thomas Hakel in seinem Artikel über die Fraternitas Saturni auf: “Ganz im pansophischen Sinne von Heinrich Tränker: Der wichtigste Grundsatz auf dem Weg zu den pansophischen Geheimnissen war hierfür: “Wisse und studiere alles!” Daraus folgte die erste Regel für jeden pansophischen Schüler: “Ich will Alles wissen”.
(“Mit seiner Schrift Prodomus pansophia führte Johann Amus Comenius den Begriff der Pansophie in die Philosophie ein. Erstmals verwendete er den Begriff im Jahre 1633 in einer Einleitung zur Philosophie. Er sah es als schädlich und unzweckmäßig an, den Glauben vom Wissen zu trennen. Sein Konzept zur Pansophie gliedert sich verschiedene Schritte, deren grundlegende sind Universae Eruditionis Breviarium solidium: Gründliches Breviarium der gesamten Gelehrsamkeit und Intellectus humani Fax lucida: Scheinende Fackel des Verstandes .” Quelle:Wikipedia)
Diese Sichtweise entlastet die Position der geistigen (im Sinne von kognitiven) Befähigung und Motivation zum Erlernen von dem Anwurf der Eigenermächtigung über die Durchdringung der transzendenten Dinge und der Vergeblichkeit über dieses Vorhaben, ungeachtet dessen, daß zu einer letzten und höchsten Erkenntnis über eine subjekt/objekt-transzendierende Totalität tatsächlich eine entsprechend nicht-diskursive Geistigkeit hinter dem Geist verhelfen müßte. Vielleicht kann man diesen Widerstreit abmildern, indem man Lesen und (kognitives) Lernen eben als eine Form der Wissens-Aneignung betrachtet, die durch ihr Signum der Durchdringung gerade auch als spiritueller oder religiöser- prozessualer- (im Sinne von gnostisch) Akt (Weg) gedeutet werden sollte. Als Basis der Durchdringung dient zuallererst die zeitliche und örtliche Orientierung, im weiteren Sinne die Kartographierung der geographischen Bedingung. Hierauf folgt die Kartographierung des Gedachten (somit die Beschäftigung mit der Philosophie). Auf der nächsten Stufe ist Lesen dann aber weit mehr als Adaptieren oder auch Inspiration, sondern bedeutet ein Resonieren mit bereits Gewußtem und Geahntem, kommt einer Vergewisserung über den tieferen Seelen-Korpus gleich, der sich ja über die eigene Ego-Grenze und dessen Gesichtsfeld ausdehnt und auf dessen Vergegenwärtigung man wie zur Bestätigung in den Ausformulierungen Anderer treffen kann. Hier wird Lesen zu einem Akt der Erbauung des Wissenden. Natürlicherweise ist dieser Akt als ein Faktor zu verstehen, der zur Fundierung eines Zustandes gereicht, wo freilich jegliches Kognitiv-Rationale überwunden ist, in dem Sinne aber, daß es nicht abgeschafft oder verworfen, aber auf einer höheren Ebene als etwas Zuträgliches, als etwas Erhellendes integriert ist, auf dem Weg dann zur letzten Forderung der Pansophen, Ad Deum ipsum Scala beata: der seligen Treppe zu Gott selbst.