Monadische Weise

Proklos: “Alles ist in Allem, in jedem aber auf je eigene Weise.”

W. Beierwaltes: “Das Einzelne ist einfache, in sich unteilbare, nur sie selbst seiende Substanz: Monade. In diesem Selbst-Sein ist die Verschiedenheit des Einzelnen zu allem anderen, seine Individualität begründet. Der individuelle Selbststand besteht jedoch nicht nur in sich, sondern ist ebensosehr mit allem anderen, selbst wieder monadisch-Seienden intensivst verbunden. In dieser Verbundenheit erweist sich der dynamische Charakter der Monade, ihre Spontaneität für ihre je eigene Welt. Diese ist durch die Ur-Monade (primitiva monas = Deus) mit den anderen Monaden zu einer Ganzheit hin in Korrelation gesetzt. Der Zusammenhang der Einzelnen besteht so im Sinne einer ‘compossibilitas’. Jede Monade repräsentiert in ihr selbst das Ganze, sie ist Spiegel des Universums auf je eigentümliche Weise, so daß die universale Harmonie als ein perspektivisches In-Sein von Allem in Allem besteht. Als konzentriertes oder verkürztes Universum hat demnach die Monade ihre Grenze und ihre Universalität zugleich in sich. Alles ist in ihr in ihrer eigenen, individuellen Form; und nur als diese so charakterisierte einzelne ist sie in der harmonia universalis als in ihrem Grund. Zwei untereinander verbundene Formen von Einheit realisieren sich: die perspektivische Einheit des Einzelnen und die absolute Einheit alles Einzelnen im Ganzen.”

Wikipedia: “Leibniz charakterisiert die Monaden als metaphysische, beseelte Punkte oder metaphysische Atome, die im Unterschied zu den von der Atomistik postulierten physischen Atomen keine Ausdehnung besitzen und somit keine Körper sind.”

Nach meiner Ansicht könnte man die Monade gleichsam als einen zuvorderst nicht primär-belebt zu betrachtenden Grundbaustein zu einer Matrix oder Projektionsbasis sehen, die über eine bildzellenhafte Potentialität zur Darstellung unserer Raumzeitlichkeit (als illusionären Aufzug somit sogenannter Realität) verfügt. Da die Verursachung der Welt als Eidetisches oberhalb dieser Projektsfläche ihre causa hat, ‘strahlt’ diese ihr Wesen in ihrem Impetus zur Explikation potentiell auf alle Monaden gleicherart (summarisch) aus. C.G.Jung in diesem Kontext über Kepler: “Obschon die Monaden nicht gegenseitig aufeinander einwirken können, da sie keine Fenster haben, so sind sie doch so beschaffen, daß sie immer übereinstimmen, ohne voneinander Kunde zu haben.”

Michael Talbot über das Hologramm: “..Das Bild ist ein Hologramm, eine dreidimensionale Darstellung, die mit Hilfe eines Lasers entsteht. Die technischen Mittel, die für die Verfertigung solcher Bilder vonnöten sind, sind schon verblüffend genug, noch erstaunlicher aber ist es, daß inzwischen einige Wissenschaftler sogar der Ansicht sind, daß das Universum selbst eine Art Riesenhologramm ist, eine wunderbar detaillierte Illusion… Anders ausgedrückt: Einiges deutet darauf hin, daß es sich bei unserer Welt und allem, was in ihr existiert…, gleichfalls nur um Geisterbilder handelt, um Projektionen einer Realitätsebene, die die unsere so weit übersteigt, daß sie sich buchstäblich außerhalb von Raum und Zeit befindet.”

Nocheinmal Proklos: “Alles ist in Allem, in jedem aber auf je eigene Weise..” Und so kann man hinzusetzen: Und in der Summe ergänzt sich alle Weise zur Gesamt- Weise (dies die “Übereinstimmung” bei C.G.Jung) des Alles als Eines. Hierher führt die Überwindung der Sicht, das Einzelne, das Selbst-Sein stünde zweckhaft für sich selbst.