Monade, Hologramm und Holismus, Kepler, Talbot

Nach C. G. Jung  “bildet Keplers Lehre von der anima telluris den Hintergrund für seine Idee der prästabilierten Harmonie. Der Sitz der astrologischen Synchronizität sei nicht in den Planeten, sondern vielmehr in der Erde, aber nicht in der Materie, sondern eben in der anima telluris. Jede Art von natürlichen oder lebendigen Kräften habe daher eine gewisse Gottähnlichkeit.
Obschon die Monaden nicht gegenseitig aufeinander einwirken können, da sie keine Fenster haben, so sind sie doch so beschaffen, daß sie immer übereinstimmen, ohne voneinander Kunde zu haben. Er faßt jede Monade als ‘kleine Welt’ oder als ‘tätigen unteilbaren Spiegel’ auf. Jede ‘einfache Substanz’ hat Beziehungen, ‘die alle übrigen ausdrücken’ Sie ist daher ein beständiger, lebender Spiegel des Universums. Er nennt die Monaden lebender Körper ‘Seelen’: “Die Seele folgt ihren eigenen Gesetzen und ebenso der Körper den seinen, sie begegnen sich aber vermöge der zwischen allen Substanzen vorherbestimmten Harmonie, da sie sämmtlich Darstellungen des nämlichen Universums sind. (Kepler)”

Michael Talbot über das Hologramm: “..Das Bild ist ein Hologramm, eine dreidimensionale Darstellung, die mit Hilfe eines Lasers entsteht. Die technischen Mittel, die für die Verfertigung solcher Bilder vonnöten sind, sind schon verblüffend genug, noch erstaunlicher aber ist es, daß inzwischen einige Wissenschaftler sogar der Ansicht sind, daß das Universum selbst eine Art Riesenhologramm ist, eine wunderbar detaillierte Illusion… Anders ausgedrückt: Einiges deutet darauf hin, daß es sich bei unserer Welt und allem, was in ihr existiert…, gleichfalls nur um Geisterbilder handelt, um Projektionen einer Realitätsebene, die die unsere so weit übersteigt, daß sie sich buchstäblich außerhalb von Raum und Zeit befindet.”
Als Hinweis auf diese höhere Realitätsebene liest sich ja gerade folgende Holismus-Definition, die von der Nicht-Begreifbarkeit der sichtbaren Ebene in summa ausgeht und eine  Erklärung für ihr Zustandekommen oder Miteinander aus einem Höheren bereitstellt: Der Holismus bietet -wenn man es so ausdrücken möchte -eine Aussage über den für die Holographien zuständigen Projektor:
Holismus, auch Ganzheitslehre, ist die Vorstellung, dass natürliche Systeme und ihre Eigenschaften als Ganzes und nicht als Zusammensetzung ihrer Teile zu betrachten sind. Der Holismus vertritt die Auffassung, dass ein System als Ganzes funktioniert und dies nicht vollständig aus dem Zusammenwirken aller seiner Einzelteile verstanden werden kann. Hauptargument des Holismus gegen den Reduktionismus ist oftmals eine nicht vollständige Erklärbarkeit des Ganzen aus den Eigenschaften seiner Teile.” (Wikipedia)
In diesem Zusammenhang scheint es mir am geeignetsten, in diesem Bild zu bleiben, um die nicht ganz umkomplizierte Monadenlehre einfacher begreifbar darzustellen: Die Monaden sind somit als die Spiegel zu verstehen, die das Licht des (außerraumzeitlichen) Projektors reflektieren, dies in einem Verbund, der das Raumzeitliche vollständig durchwirkt und so die raumzeitliche Beobachtung  also bedingt und ermöglicht (“daß sie immer übereinstimmen, ohne voneinander Kunde zu haben.” )  Da sie alle an ihrer eigenen Position das Licht des Projektors empfangen, müssen sie schließlich keine Kenntnis voneinander besitzen, und doch interagieren sie sinnhaft in ihrer individuellen Bezugnahme auf das Eine, Übergeordnete, wie die Bildzellen eines Fernsehers, die alleine durch die Summe ein Bild ergeben (ohne das Bild selber kreiert zu haben). Wie ich an anderer Stelle ausgeführt habe, ist Welt “Bild”, somit ist die Monade als Spiegelfläche die Vorbedingung zu dem, was durch die Sinne als Materie interpretierbar wird. Monaden  sind somit die voratomaren Eintrittspunkte impliziter Energien – und in ihrer Summe evozieren sie den sichtbaren Ausdruck bzw. die Intention des Dahinterliegenden, das-gemäß der Holismusdefinition -also folgerichtig die reine Addition ihrer darstellenden Teile übersteigt.
Diese Bildhaftigkeit als Absetzung vom körperhaft Existenten unterstreicht auch gerade der Ansatz von Leibniz: “Leibniz charakterisiert die Monaden als metaphysische, beseelte Punkte oder metaphysische Atome, die im Unterschied zu den von der Atomistik postulierten physischen Atomen keine Ausdehnung besitzen und somit keine Körper sind.” (Wikipedia)