Das Seiende und das Wieviel

Plotin: “Das Seiende und das Wieviel sind (ja) nicht identisch, und es gibt noch viele andere Dinge die verschieden sind vom Wieviel, und allgemein muß man jede unkörperliche Wesenheit als unqualitativ ansetzen; unkörperlich ist aber auch die Materie. Ist doch auch die Idee der Wievielheit nicht wieviel, sondern erst das, was an ihr Teil erhält, auch daraus ergibt sich also daß die Wievielheit eine Gestalt ist. …
Entfaltet also nun die Großheit, wenn sie hinzutritt, die Materie zur Größe? Keineswegs, denn die Materie war ja nicht auf kleinem Raum zusammengewickelt, sondern sie gab der Materie die Größe, die sie zuvor nicht hatte, so wie sie auch die Wiebeschaffeneheit erhielt, die sie zuvor nicht hatte.”

Die Attributierung (zur Raumzeit) geschieht durch Distinktion und ‘monadische Rasterung‘, also durch die Schaffung diskreter Zustände aus tieferen, ontisch wirksamen Kontinuitäten. Noch allgemeiner kann man hier von ‘Abzählungen’ sprechen, die Konstruktion und Reduktion zum Hier bedeuten: “Der sinnliche Kosmos ensteht dadurch, daß das dem Nous entgleitende Unbegrenzte zugleich aufgefangen wird, und zwar aus der begrenzenden Kraft der Zahl.” (Volkmann Schluck)
So ist das Weltsein, egal wie geartet dessen Abmessung und Qualitäten auch sind, doch nur Zugabe (eher Nachreichung) zum Eigentlichen, insofern Derivat (oder Bild), und jenes kann eben wegen der fehlenden Eigenheit oder Essenz (Materie selbst hat kein wahres Sein) abrupt zur Auflösung kommen, wie etwa im Nahtoderleben oder im Gebrauch des Entheogens, weil die monadische Rasterung, die das Bild bereitet, perzeptorisch überwunden wird (dies auch der Sinngehalt der hinduistischen Konzeption von Maya als Schleier). Mit der Erhebung der Perzeption – unabhängig von  jeder Ausdehnung und Quantität und jedem Ansehen oder jeder Gewichtung – wird Raum und Objekt relativierbar, weil nun dessen (energetische) Apriorie erfahrbar (und tatsächlich visuell sichtbar) wird.
Volkmann Schluck: “Solches Hinausgehen in das Auseinander des Hier und Dort scheint nur das umfassendere, reichere Leben zu sein. In Wahrheit ist dieses Leben im sich zerstreuenden Sichvergeben an das Auseinander ein fortgesetzter Selbst- und Seinsverlust.”