Buddha-Natur, Meister Eckhart

G. Coleman: “Buddha-Natur:  Der Same der Erleuchtung, der dem mentalen Kontinuum aller fühlenden Wesen inhärent ist. Es ist dieses Potenzial, das es jedem Individuum möglich macht, die endgültige Natur zu realisieren, vorausgesetzt, daß es die geeigneten Mittel anwendet. Die Vorstellung von der Buddha-Natur ist eng verknüpft mit dem buddhistischen Konzept des wahren Wesens oder der essenziellen Natur des Geistes, die aus der Sicht des Buddhismus als rein, wissend und leuchtend betrachtet wird.”
An dieser Stelle  sei wegen ihrem Gleichklang eine Zielvorstellung der Theologie von Cusanus genannt, nämlich “Die lichthafte, wissende Erfahrung des Grundes.” (Beierwaltes)
Weiter Coleman: “Unstimmige Geisteszustände wie Anhaften, Verblendung (aus der Subjekt- Objekt – Dichotomie” (zwei Teilen also, die einander ohne Schnittmenge gegenüberstehen. / Siehe hierzu das Gott-Mensch Verhältnis im Theismus!) “entstandene Verwirrung…die unseren Geist ständig heimsuchen  und Leiden hervorrufen, sind keine essenziellen Bestandteile des Geistes, sondern hinzukommende und konditionierte Neigungen. Außerdem wurzeln diese unstimmigen Geisteszustände in einer Geistesverfassung der Unwissenheit, die zu einer Fehlwahrnehmung des wahren Wesens der Wirklichkeit führt. Wenn man unverfälschte Einsicht in das wahre Wesen der Wirklichkeit gewinnt, lassen sich Mißverständnisse deshalb auflösen, wodurch die Wurzel all unserer unstimmigen Geisteszustände abgeschnitten wird, sodaß die Buddha-Natur in unserem Inneren sich manifestieren kann. “
Meister Eckart sagt nichts anderes (in seiner kulturell vorgegebenen Diktion), indem er einen ausschließlichen Fokus auf die Prädominanz eben dieses Substanziellen im Menschen richtet (angelegt im Seelenfunken), dies hat ihm alleinige Bedeutung, alleiniges Sein, abzüglich aller Erscheinungen und Zusätze, ja Hypostasen (‘…was die Sinne hinausgetragen haben’), die jene Substanz nur verstellen können: “In jenem Sein Gottes nämlich, wo Gott über allem Sein und über aller Unterschiedenheit ist, dort war ich selber, da wollte ich mich selber und erkannte ich mich selber. Darum bin ich die Urache meiner selbst meinem Sein nach, das ewig ist. “
Und: “Darum bitten wir Gott, daß wir Gottes ledig werden und daß wir die Wahrheit dort erfassen und ewiglich geniessen, wo die obersten Engel und die Fliege und die Seele gleich sind, dort, wo ich stand und wollte, was ich war, und war, was ich wollte.”
“Denn wo der Vater den Sohn gebiert, da ist ein gegenwärtiges Nun.”
Noch einmal Coleman: “… sodaß die Buddha-Natur in unserem Inneren sich manifestieren kann.”