Vorgeschichte der Kabbala, Fälschung

Zur Vorgeschichte der Kabbala werden mystische Schulen benannt, die unter dem Einfluß neuplatonischer Lehren standen.  Diese, so wird beschrieben, legitimierten sich selber, indem sie fremdes Wissen für das eigene ausgaben:
“So schufen sie eine Mischlehre, die aus platonischen, stoischen und später auch gnostischen, sowie aus alttestamentarischen Elementen bestand. Falls die Fragmente des Aristobulos (um 300 v.Chr.) echt sein sollten, dürften die ersten Anfänge dieses Bestrebens, welche zur jüdisch hellenistischen Philosophie führen sollten, bereits im 3.Jahrhundert zu suchen sein. In ihnen findet sich schon der Versuch, jüdisches und griechisches Gedankengut in Form allegorischer Deutungen und gefälschter Zitate aus Orpheus und Linos, aber auch aus Homer und Hesiod, kunstgemäß zu vereinen. Die griechischen Dichter hätten demnach ihre Weisheit den Schriften des Moses entlehnt. ” (Karl H. Frick)
 Dieses Vorgehen trifft  von neuplatonischer Seite auf deutlichen Widerspruch. “Insbesondere gegen die Behauptung, daß die Juden das älteste Volk der Welt und die ihnen gewordene Offenbarung die Quelle auch der griechischen Weisheit sei, wenden sich  die Bekämpfer der abrahamitischen Lehren  mit ihrer überlegenen Geschichtskenntnis.” (Nestle)