Category Archives: Lyrik und Kurzprosa

Unnütz der Sturm

Wieder der Sturm
zur Luft wölbt sich ein Dom
als Eintrittsorgan
der Theosophen
reinigt für
die nächste Welt
(mit Gnade)
was anhängt am Irdischen
ein Scheinbild vor dem Leib –
im Dunst des Herrn
sprach ein Minister Rosenmund
der Blutstrom
stockt für unsern Gott
hinauf
gehen zyklisch die Pilger
die Pferde und all die Kriege
in das Königtum Äon
die Pforte
das Eigentum
der Geister
die nähren sich
zur neuen Geburt
am Schlaf der ahnungslosen
Leute

Am Morgen

Am Morgen der Tod der Mäuse
Flecken zum Mittag am
Tisch Galle oder ungenießbar
schwarz der Holunder
schlaff getrocknet
am Beet die Bestäubung der Rispen
blieb allgemein aus
und dein Glück das
brach schon am Rauch
im April
(dann sei nun frei zur Blüte)
präsent blieb nur
nur die Nacht als Pflaster
als gnadenschwarzer
Vollzug vor dem Tau aber
die Asen schickten Wind
über das Land
ohne Nutzen
nur zur Trocknung der Säfte
in die wasserlose Zeit
geschlagen wie
schwere Gedanken
in Lehm für das was alles
vor uns war

Allerhand Wort

Allerhand Wort
oder Gold
das Positron als Ableger
der Gedanken und
dem Licht
und blaues Korn legt
Euphorbia
den Nagern und
den Erben die Schuld
an die Gänge zu ihrem Ende –
über allem ist
die Trinität am
Firmament die
Königin
gebar so ihren Untergang
denn bald soll alles eins sein
Engel und Insekten
verbargen ihre Flügel
erst
vor dem einfachen Volk
wie das vielfache Amen
im Feld –
denn sanft
so sanft
ist das Joch
unseres Herrn

Sprach es so

‘Nun schweig’ (über sie) sprach es so vom Untergrund die Namen oder Chiffren sind uns nicht mehr dienlich (anders als noch vor Jahren) sie bieten jetzt keinen Schutz mehr und kein Versteck sondern nun soll man besser (schon wegen des Alters) hinter ihnen hervortreten in das Lichte (zur Freiheit auch) einer fälligen Verwandlung ähnlich man hatte beobachtet was an der anderen Seite geschah dem Land etwas zustieß was manchmal auch als awarisch bezeichnet wurde – gelber von der Haut her und stetig nach Krieg rufend zumindest seit einhundert Jahren hat man sich das so weitererzählt als Geschichte vom Antichrist oder bald in neue Metaphern gefasst für die Unverständigen oder ganz allgemein zur besseren Tarnung denn dies war der Schwur und der war geheim und daß man eine Enklave bilde zur Not und ihr Umland der alte Bund einen Rückzug bereithielte zumindest für die erste Zeit vor dem Aufstieg

Nun die hellen Tage

Nun die hellen Tage
der Nolaner sprach daß die Welt
eine Psyche hat
die sich krümmt
und am Weg der
Tiere bekundet
das unbefestigte Haus
die Freiheit
nach hundert Jahren Stein-
brandet der Fluch der Menge
zählten andere
Photonen und die Schatten
der Menschen auf
ihrem Zug nach Nord –
in den Jahren
gesehen haben das
die wenigsten
als man vor der Stadt
die Pferde erst
dann die Mäuse aß
wegen der schieren Länge
des Krieges

Zur Nacht

Zur Nacht
das Wechsellicht
der Masten
gabelt sich an
den Wolken sind die
Menschen näher bei
den Emissionen
beugen
ihre Fenster
zum Wasser stehen
unter der Verwaltung
der Vögel die sich bis
zum Dorf vorwagten
wohnen am Weg zur Frucht
das Substrat
aller Gedanken meint
die Süße der Jahre
und doch: sie sagen
alles soll vergangen sein
einst
in diesem Bild
in diesem Fluß ertrunken

Die Farbe

Die Farbe der Gärten
Akasha
betäubt am Ton gefärbt
die dunkle Jagd
und die Hand rot
an der Himmelsscheibe
und einige am Mond
sind erbärmlich gefallen
die Fragen an
die Kosmiker
wegen
Struvit
in den alten Ländern
oder in Kalk
für sieben Jahre das
Pentakel und ein
Pulver gegen den Archonten
und für die Feinde
dieser Zeit

Die Pflanze Discordia

Die schlugen gestern nun unerwartet ihre Blicke zur Seite zum Beweis daß jene Alte hinter den Brennnesseln mit Erfolg Zwietracht gesäht hatte was aber in dieser Art auf sie zurückschlug daß sie eine allgemeine Angst vor dem Tageslicht entwickelte und so dauernd im Dunkeln blieb nur durch einen Spalt die Straße beobachtete und die Reflexionen der Autos auf einem bemessenen Stück der Tapete aber dort an der Westseite die Stecklinge die jetzt schon vom Kraut hervorragen und an den geschnittenen Bäumen die umso stärker austreiben wächst Schutz man hat nun den ganzen Blick die Sicht des Feindes indes ist ganz verstellt selbst das Dachfenster verschwindet hinter einem frischen Trieb so daß es möglich wird aus dem Hinterhalt Wasser zu gießen am Zaun durch die Deckung der Blätter dabei Formeln zu sprechen zur Vergeltung und man hätte es vorher wissen müssen daß jene einen Horst aus Streit bilden würden und falscher Rede aber nun soll sie gedeihen die Pflanze Discorda zur Kompensation.

Am Montag

Am Montag das
Nebel-Sensorium
die Jahresnässe
den letzten Sturm auf Seite gefegt
und das Pneuma der Göttertiere
Wasser und Cystus
gebraucht
zur späten Stunde
schreckt lampenrot
digitalis und
der dunkle Wille der Frauen
Abgrund der Naturata
im Stofflichen sein
sich immer beugen
zur Erde und
 mit den Fliegen gesprochen
oder bald schweigen
und mineralisch vergehen
   

Am sechsten Fenster

Am sechsten Fenster ist
Schall und Disput
die  Discordia der Völker
die Väter hatten ein Urteil
streng bemessen
und vollstreckten es
an der Stirn eines Rehs
am Häuserrand sind sie
rücklinks gehängt
zur Stunde der Büßer
den Bittersaft der Körper
aufzufangen  die
Trinität der Schmerzen 
auf die Teller
die Prozesse
hinab in den Leib
in die Kübel
an den Häusern der Schinder
zur Dekoration
geronnen wie
die Angst