Category Archives: Lyrik und Kurzprosa

Man versuchte

Man versuchte es nachts
mit dem Hunger
die Asketen die
dem Wahren nach
schaffen wollen
wollen sein wie die Lehrer
das noch schwache Arkanum
mit dem Staub der Toten
verbinden
dem Ganzen der Jahre
entfliehen
und der Krieger:
atme tief und
sieh an den Fundamenten
der verschränkten
Sätze vom Geist
man hat damals
prophezeit daß zur
Heimkehr täglich
ein Kampf nötig sei
um das Licht

Im siebten Jahr

Da trug die Pflanze nun im siebten Jahr als sie so lange ihre Kraft auf die Größe aufgewendet hatte endlich Frucht und wie bei den anderen sollte eine Hälfte mir und die andere Hälfte aber den Vögeln gehören und nur Aronia war hier die Ausnahme war verpickt an einem Vormittag während man schlief und an jenem Fenster da lag bald einer von ihnen weich und warm das Leben gerade aus ihm gewichen oder der Buntspecht der im Strauch über den Köpfen bereits in Verwesung begriffen hing in den Dornen daß man schließlich die Blindheit der Fenster herbeiwünschte ein Überwuchern wie auf gewissen Gemälden und ein Nachbar fragte noch wegen dem entsetzlichen Ruf als man den Fuß setzte auf den Leib bald mit dem Blech alles verbrachte und noch einen kurzen Blick den leeren Augenhöhlen die von Insekten schon gefressen waren und zur letzten Stätte für Katzen oder Falken oder sogar zum vorzeitigen Ende dieses Sommers auf das Feld.

Im Land

Im Land
das Orakel
Bittersaft und Pein
Balthazar hat die
Klugheit der
Vögel verklärt
zum Sein
zum Engeltum –
die Obrigkeit
vom Evangelium
ist belassen im Amt
und seit den Skythen
getrennt von der Welt
ihr Sermon
den Toten die
Riten
vergessen
das Land der alte Bann
doch seht
euch nur vor
denn all euer Steigen all
euer Fallen liegt
zuletzt allein
in unserer Hand

Man hört

Man hört von hier das
Rauschen
des Krieges
die Väter hatten
vom ersten Grund
der Kälte und den
Feuern unbekannter
Herkunft
die Seelen niedergelegt
die stofflich sind
gemäß den Äonen und
der Schwere der Räume –
was nun an das Letzte grenzt
muß aus Eisen sein oder
Ton
und niemand spricht
daß morgen schon
die Niederkunft
der Götter ist um die
die ohne Bekenntnis sind
zu vertilgen
im mächtigsten Sturm

Habt den Mut

Habt den Mut
denn sie zertreten
am Fluß
den Weltenleib
die Vielheit
die unermüdlich
unsere Sache betreibt
mit Plato
die Hauptstadt
wo der
Widerstand
webt und lebt
ist bitter
im Kampf zur
Bekenntnis gegen
Ahriman und die schwarze Galle
seiner Heloten
wir reinigen den
Asphalt mit Zungen
bis zum Herbst vergangen
die letzten Sätze
werden gewogen
in Metall

Geschichte

Es war schon vorgekommen daß die Menschen als Mittler der Elemente von Inkarnationen getrieben zumeist im Süden wo die Wasser einen Bogen beschrieben zum Pol dutzend Geisseln der Welt hielten und Völker wie Metaphern definierten wie die Großfürsten und ihre Kolonnen den Platz an den vielen Sphären und den plausiblen Grund besetzt hielten oder in den östlichen Ländern zuletzt nur ein Prinzip noch galt das man lange kommen sah und der Verfall der Abstieg hier und dort ein Phänomen nur für das Auge eine Konvulsion der Welt selbst der endlichen Lichter wie zu der Nacht als jene vom Spuk sprachen ungefragt und etwas mit der Luft sich änderte einhundert Jahre zuvor die Räume gefüllt schienen mit den Toten daß man neuen Rat suchte aber wieder bei Albertus und abermals vorging gegen die Feuergesichter wie schon gewohnt mit Liedern und furchtsamem Gebet.

Unnütz der Sturm

Wieder der Sturm
zur Luft wölbt sich ein Dom
als Eintrittsorgan
der Theosophen
reinigt für
die nächste Welt
(mit Gnade)
was anhängt am Irdischen
ein Scheinbild vor dem Leib –
im Dunst des Herrn
sprach ein Minister Rosenmund
der Blutstrom
stockt für unsern Gott
hinauf
gehen zyklisch die Pilger
die Pferde und all die Kriege
in das Königtum Äon
die Pforte
das Eigentum
der Geister
die nähren sich
zur neuen Geburt
am Schlaf der ahnungslosen
Leute

Am Morgen

Am Morgen der Tod der Mäuse
Flecken zum Mittag am
Tisch Galle oder ungenießbar
schwarz der Holunder
schlaff getrocknet
am Beet die Bestäubung der Rispen
blieb allgemein aus
und dein Glück das
brach schon am Rauch
im April
(dann sei nun frei zur Blüte)
präsent blieb nur
nur die Nacht als Pflaster
als gnadenschwarzer
Vollzug vor dem Tau aber
die Asen schickten Wind
über das Land
ohne Nutzen
nur zur Trocknung der Säfte
in die wasserlose Zeit
geschlagen wie
schwere Gedanken
in Lehm für das was alles
vor uns war

Allerhand Wort

Allerhand Wort
oder Gold
das Positron als Ableger
der Gedanken und
dem Licht
und blaues Korn legt
Euphorbia
den Nagern und
den Erben die Schuld
an die Gänge zu ihrem Ende –
über allem ist
die Trinität am
Firmament die
Königin
gebar so ihren Untergang
denn bald soll alles eins sein
Engel und Insekten
verbargen ihre Flügel
erst
vor dem einfachen Volk
wie das vielfache Amen
im Feld –
denn sanft
so sanft
ist das Joch
unseres Herrn

Sprach es so

‘Nun schweig’ (über sie) sprach es so vom Untergrund die Namen oder Chiffren sind uns nicht mehr dienlich (anders als noch vor Jahren) sie bieten jetzt keinen Schutz mehr und kein Versteck sondern nun soll man besser (schon wegen des Alters) hinter ihnen hervortreten in das Lichte (zur Freiheit auch) einer fälligen Verwandlung ähnlich man hatte beobachtet was an der anderen Seite geschah dem Land etwas zustieß was manchmal auch als awarisch bezeichnet wurde – gelber von der Haut her und stetig nach Krieg rufend zumindest seit einhundert Jahren hat man sich das so weitererzählt als Geschichte vom Antichrist oder bald in neue Metaphern gefasst für die Unverständigen oder ganz allgemein zur besseren Tarnung denn dies war der Schwur und der war geheim und daß man eine Enklave bilde zur Not und ihr Umland der alte Bund einen Rückzug bereithielte zumindest für die erste Zeit vor dem Aufstieg