Bald war am Mai
die Woche
wo das Vertane hing
als schwarze Frucht
und die Arbeit der Vögel
umsonst gewesen
immerhin gliedert
der Regen die Fragen
nach der Beschaffenheit
des Leids und der Körper
sie hatten von Jahrhunderten
die Pest eingschlossen in einem
Raum im Obergeschoß
und die Schlüssel getauscht
und den Rost vom Bett
ihr ein letztes Laken
aufgezogen und
Benigna meine
gute Kirche
spricht ihr noch
die Meinung dazu
als ein Gebet
Category Archives: Lyrik und Kurzprosa
Die nächste Nacht
Blickte also auf und sah daß ihr Zuhause aufgebrochen war man den Nachwuchs in wenigen Augenblicken ausgeräumt hatte und wußte daß am Weg an den die Bäume grenzten Tage zuvor schon andere gewartet hatten die reißen würden und fressen so daß man ihnen in den Rücken fallen ihnen den Erfolg verwehren sie überraschen sie gar zum Teufel schicken wollte ihnen hinterherfluchte ihr Fell wäre nichts wert man könne es brennen oder jenen verkaufen die dort am Waldrand hausten und also hoffte daß sie sich so beeindrucken ließen damit wenigstens die nächste Nacht gut überstanden sei.
Am Morgen
Ein Mensch
am Morgen an den
Strassen
multipliziert mit
Gas und Rauch
Sterne –
der eine warnt jetzt
und liest
ein Stundenbuch
zur Andacht
an den Gräben –
mit der Venus läßt sich
handeln ab April wird die
Sache leichter so hofft man
und schaut auf einen
Schlot der sich Luft verschafft
die gebündelte Mühe der
Väter anzeigt
den Wolken hingewandt
und bald das Metall seiner Lunge
Zur Lebzeit
Die Symmetrie
hält die Welt
an den Hängen
der Seraphim
dort währt
die Qual vom Fleisch –
der Queller und der
Schöpfer der Gebrechen
flüchtige Schöne
wohin das Kind geht
zum Dorn
ist sein
Haupt denn zum Himmel
hin bekannt ?
leben wollten sie alle
doch fragen immerzu
nur nach dem Ort
wo man die die Toten
aufbahrte
lichtlos und zur Lebzeit
ohne Glanz
schon ganz ermattet
Morgenblick
Gegen fünf der Reflex
grau
zum Zimmerweiß
die Formen ermüdet
wo man lebt
ist so oft
nichts fest
nur ein Mittelwert
und alles gebricht
gibt nach an der Mattheit
der Stirn und
hoch sind
acht Bäume
gegen die Röte und das Fieber
gewachsen
die Ethik an den Fenstern
die schlagen leicht im Bass
draussen nur
ein gedämpfter Streit
um ein neues Gelege
Dort
Dort an den Häuserwänden staute sich bald der Wind von Nord Wir sprachen über das Gift vom Schöllkraut das Insekten in die Beete getragen hätten die über das letzte Jahr hier lebten unbemerkt Dann redeten wir mit den Bienen die sich verbargen im Zement und wir verfluchten die Luft oder die ganze Lage der Menschen dieser April hatte den Austrieb zerstört der schwarz und trocken hing wie die verkühlten Gliedmaßen derer die kein Refugium wußten im Osten und in den eigenen Häusern erfroren nachts zumeist während sie träumten von einem zweiten Leben im Mai.
An der Saat
An der Saat
am schwarzen Schwarm ist
an den Schnäbeln
der Westen und Annatto
die Kerne nun
als Erlaubnis das Gras
zum Mittelpunkt
die Nager und ihr
Luftgebet besprochen
die Akelei
und die Geburt zurück
in endlose Gärten
einen Geist gerufen zur
Synthese der Sonnen und
zur Gravitation
ein ewiger Kreis
der sagt daß alles Erde
wird und Blüte und
wieder fällt
bis zur Stunde wenn
die Gauckler sterben
und begraben liegen endlich
am Tor
Elegie
Heute
das Ticken am Fenster
die Seelenuhr am Laub
der Wechsel
der Überdruß zum
Asphalt am März
die Samen
alleine die Namen
der Medikamente und
die Summe der
Laternen und
Mondphotonen
oder heißt es
der Spalt und das
Licht als Versuch –
denn tags am Glas sind
die Säuger und die Weiber gesehen
an der Sonne –
die Männer aber über Stunden
in Katakomben verschlossen
und nachts die Gelübde
und am morgen
ein Schweigen
und Wiedererstehen
zur immer gleichen Elegie
Rinnt am Glas
Rinnt am Glas
des Herrn
die Zeile und das Wort
und vom Scheffler der Dissens
der nassen Wochen
dann lehrten sie
daß am Handlauf
der Alten
oder am Becken
Chrom vom Hahn oder die
Nadeln die
Stunden verdünnten
die Metall zählen
und ein Reim vom
Winter noch ein letztes Mal
gefunden wurde –
vor den Mühlen zum
Hundhof an der Krümmung
aber mit der roten Arznei
nur die Gedenken –
im Haus ist Wind
und die Stimm –
und der Schlaf wie immer
am Rande des Abgrundes
der sich einst selbst den Namen
Weltall gab
An der Summe der Lichter
An der Summe der Lichter hatte man gesagt daß ein Lied angestimmt worden sei wie ein Lobpreis die Grundtöne hierzu wären einst von Bewohnern des Sirius im Traum vorgetragen waren wie der Klang eines Heros und alle Stimmen wie ein Werden und Wirken waren wie Monaden zu beschauen die glitzerten in den Sonnen der weiten Galaxien und Ähnliches hatte man in den Büchern gefunden damals schon im Schweigen hatte es sich entfaltet vielleicht ein Gedanke an die Zukunft einen Wandel der Gestalt eine Stimmung nur aber nicht auszuschließen daß hier ein Prinzip verkörpert sei das wie über allem seine Schwingen öffnete wie ein Flügelschlag der Serafim die mahnten zum Wort von der Unendlichkeit