C.G. Jung sagt: “Der Archetypus an sich ist ein psychoider Faktor. … Er scheint als solcher nicht bewußtseinsfähig zu sein. Ich wage diese Hypothese, weil alles Archetypische, das vom Bewußtsein wahrgenommen wird, Variationen über ein Grundthema darzustellen scheint. Am eindrücklichsten wird einem dieser Umstand, wenn man die endlosen Varianten des Mandalamotives untersucht.
…so erscheint es mir wahrscheinlich, daß das eigentliche Wesen des Archetypus … transzendent ist… . Überdies ist jede Anschauung eines Archetypus bereits bewußt und darum in unbestimmbarem Maße verschieden von dem, was zur Anschauung Anlaß gegeben hat. Wie schon Lipps betonte, ist das Wesen des Psychischen unbewußt. Alles Bewußte gehört zur Erscheinungswelt, welche, wie uns die moderne Physik belehrt, nicht jene Erklärungen liefert, wie sie die objektive Realität erfordert. Letztere verlangt eine mathematische Schablone, die auf unsichtbaren und unanschaulichen Faktoren beruht. Die Psychologie kann sich der universalen Gültigkeit dieser Tatsache nicht entziehen, um so weniger, als die beobachtende Psyche bereits in die Formulierung einer objektiven Realität einbezogen ist. Ihre Theorie kann allerdings keine mathematischen Formen annehmen, insofern als wir keinen Maßstab zur Messung psychischer Quantitäten besitzen. Wir sind ausschließlich auf Qualitäten, das heißt auf gestalthafte Anschaulichkeiten angewiesen… Was immer wir von Archetypen aussagen, sind Veranschaulichungen oder Konkretisierungen, die dem Bewußtsein angehören. Aber anders können wir von Archetypen gar nicht reden. Man muß sich stets bewußt bleiben, daß das, was wir mit ‘Archetypus’ meinen, an sich unanschaulich ist, aber Wirkungen hat, welche Veranschaulichungen, nämlich die archetypische Vorstellungen, ermöglichen.”
‘Dem Bewußtsein angehören’: Dies in der rationalen Betrachtung des Dargestellten – das aber ein Sich – Darstellendes ist- , die Herstellung selbst ist noch gründend im Vorgang (sic) und Vollzug des Unbewußten. Sie birgt ursächlich intentionslose und ekstatische, anders gesagt auch magische Aspekte zur Übersetzung. Die Mittel der Umsetzung sind selbstredend raumzeitlicher Art wie die Betrachtung selbst, daher muß sich das Ergebnis in jener uns bekannten Sprache artikulieren, und doch verläßt es den rein weltlichen Kontext, es wird symboli(sti)sch, im besten Sinne, als Repräsentanz transzendenter Entität: Die Betrachtung des Objektivierten weist den Betrachter über die Welt hinaus – dies durch ‘lesbare’ Hinweise auf die Apriorien, die vom Nicht-Sinnlichen künden können und (archetypische) Ahnungen evozieren.
Wikipedia: “Für die … Symbolisten erwies sich einzig das Symbol als ein Ganzes, als ein stil-technisches Element, welches die Ganzheit der künstlerischen Abbildung der Welt gemäß den ästhetischen Idealen ermöglicht. Daher ist das Symbol, obwohl es als subjektiver Eindruck erscheint, als einheitlich bedeutsames Stilmittel anzusehen. Der symbolistische Dichter schafft aus Bruchstücken der realen Welt Symbole, die, neu zusammengesetzt, eine Welt der Schönheit beziehungsweise der ideellen, ästhetischen und oft auch spirituellen Vollkommenheit ergeben sollen.
Wichtig dabei ist, daß ästhetische Wahrheiten nicht direkt beschrieben werden, sondern durch indirekte Stilmittel zu evozieren sind. Der Symbolist verbindet die Elemente seines Werkes nicht auf herkömmliche Art und Weise, indem er Verbindungen zwischen den Worten nur mit Hilfe von Metaphern, Vergleichen und anderen Stilmitteln schafft, sondern indem er eine Art Affinität oder tiefere Verwandtschaft zwischen Dingen und Worten ergründet und sich dadurch seinem Ideal annähern kann.”