Eigenobjektivierung

Schopenhauer sagt: “Noch weniger aber, als die Abstufungen seiner (des Willens) Objektivation ihn selbst unmittelbar treffen, trifft ihn die Vielheit der Erscheinungen auf diesen verschiedenen Stufen, d. i. die Menge der Individuen jeder Form oder der einzelnen Äußerungen jeder Kraft; da diese Vielheit unmittelbar durch Raum und Zeit bedingt ist, in die er selbst nie eingeht. Er offenbart sich ebenso ganz und ebensosehr in einer Eiche wie in Millionen: ihre Zahl, ihre Vervielfältigung in Raum und Zeit hat gar keine Bedeutung in Hinsicht auf ihn, sondern nur in Hinsicht auf die Vielheit der in Raum und Zeit erkennenden und selbst darin vervielfachten und zerstreuten Individuen, deren Vielheit aber selbst wieder auch nur seine Erscheinung, nicht ihn angeht.”

Also ist die Erscheinung gewissermaßen nicht ihm eigen, sondern vielmehr spricht man für die Erscheinung von einer Instanz, die zur Verfügung kommt, den Willen erst zu entäußern, denn Schopenhauer sagt ja selbst, daß der Wille als solcher in Raum und Zeit nie eingeht. Insofern sind die Form und die Vielheit Signa einer Vermittlung, die man als Bekundung (eines Höheren) benennen kann, ohne deren formgebendes Organum gar keine explizierte (bekundende) Existenz vorhanden wäre. Diese Vermittlung ist aber die (nach unten geneigte) Seelenqualität (des Noussphärischen), die ihrem Wunsch nach perzeptioneller Segregation sich selbst gemindert hat um wahrzunehmen und somit Objekte zu bilden, einschließlich eben der Eigenobjektivierung zum wahrnehmenden Subjekt – eben erst zur Befähigung objektivierter Welt(en). In monistischer Betrachtung aber bleibt dies zuletzt selbstredend selbstreferenziell, denn wie Volkmann-Schluck über den Neuplatonismus sagt: “Das Seiende steht in der Vielheit als Zahl, seit das Viele erwachte. Wann geschah das? Sobald außer dem Einen noch Anderes ist. Das aber ist seit eh und jeh; denn das Eine selbst ist der Überfluß an sich selbst.”