Versucht man mit philosophisch ambitionierten Christen eine Diskussion, zeigt sich wiederholt deren Drang nach Dehnbarkeit der Setzungen und Begrifflichkeiten (um naturgegeben die Widersprüche zwischen intellektuellem Bedürfnis, argumentativem Rechtfertigungswunsch und Offenbarungsglaube bzw. den Maßgaben der daraus resultierenden Offenbarungsdoktrin zu dämpfen). Daher ist in diesem Kontext der Gesprächspartner eben an die Unverückbarkeit des Dogmas zu erinnern -nebenbei an die christliche Bescheidenheit und Treffsicherheit Terrtullians-, was einen lauteren Diskurs befördert und einer Verwischung des tatsächlichen Glaubens wegen dem Wunsch nach dessen Intellektualisierung entgegensteht: “Unsere Lehre stammt aus der Stoa Salomons, der auch selbst die Weisung hinterlassen hat, den Herrn in Einfalt des Herzens zu suchen. ”
Und ganz grundlegend für eine auf diese Tatsachenebene gestellte Diskussion ist in diesem Sinne eine “offizielle” Definition, etwa folgender Art (die im übrigen jedes Kind, das einst christlich sozialisiert wurde , von den Dächern pfeifen mag):
Monotheismus (Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie):
“Religiös-theologische Position, nach der es (im Unterschied zum Polytheismus) nur einen einzigen (im Gegensatz zum Pantheismus) von der Welt getrennt existierenden Gott gibt (der Monotheismus verwendet das Wort Gott als Eigennamen, der Polytheismus als Prädikator). Weitere Charakteristika des Monotheismus sind unter anderem: Gott ist Person, Schöpfer der Welt, eschatologisches Ziel der Geschichte und letzte Legitimation ethischen Handelns; er fordert unbedingten Gehorsam und gibt seinen Willen durch prophetische Offenbarung kund. – Der Glaube an ein nicht als Person und Schöpfer angesehenes >höchstes Wesen< (Hochgott)und die zeitweilige oder dauernde Verehrung eines Gottes bei gleichzeitiger Anerkennung der Existenz weiterer Götter (Henotheismus oder Monolatrie) gelten nicht als Monotheismus. Monotheistisch im engeren Sinne sind das Judentum, das Christentum und der Islam.”
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