“Jain –physics and metaphysics
Just as spectacles aid seeing but don’t see by themselves, organs aid perception but don’t perceive by themselves.
Spirituality is a journey of disengaging the knower from the world of physics and engaging the knower in knowing or realizing the self.
The Karma fluent pervades the whole universe in the form of a fine dust. Those Karma matter particles get into flow towards the biossphere, assimilated when he is involved in the yogic activity through the operations of the mind, speech and corpus.”
(jainworld.com)
Kurt Titze: “Wo Mahavira das Wort Karma gebraucht, denkt er nicht an eine gesetzmäßig wirkende Kraft, sondern an eine feinstoffliche Materie, bestehend aus unterschiedlichen, winzigen Atomen (Karma-Atome, die sich an der Seele anlagern), die eine gewisse Haftfähigkeit besitzen.”
Mein Ansatz, dies mit dem Neuplatonismus zusammenzuführen:
Handlung ist Gedanke oder Tat, Gedanke ist geistige Handlung.Tat ist raumzeitliche Handlung. Nur auf das Gute gerichtete Tat kann so Karma abbauen. Alle im Körperlichen und Geistigen verharrende Handlung bindet.
Die Besonderheit ist hier, daß moralische Qualität in physische Teilchen-Anregung übergehen muß, daß wir also eine (naturwissenschaftliche) Schnittstelle zwischen Moral und Teilchennatur zu beschreiben haben. Nimmt man -wie Plotin- das letzte Eine als das Gute und setzt dies außerhalb jeder Materie (auch außerhalb der geistigen Sphäre bzw. “geistigen Materie” – Geist ist feine Materie), dann kann verständlich werden, daß (positive) geistige Qualität noch nicht das Gute repräsentieren kann, sondern letztlich nur die raumtranszendierende Erkenntniserweiterung in Einswerdung mit den übergeistigen Prinzipien in der Bewegung der Befreiung von allem Materiellen und somit auch von jeder geistigen Regung, die nicht aus der Fundierung und Anforderung der Materie hinausweist. Und das ist ausschließlich der Blickwinkel zur Güte.
Als feinstoffliches Tätigsein ist neben dem Gedanke auch die Emotion zu erwähnen, also unbewußtes oder affektives geistiges Handeln, und aus Bewußtem wie Unbewußtem resultiert so die feinstoffliche Tat, die in enger Verwandschaft zum raumzeitlich bewegenden Tätigsein steht.
Und in der Tat finden wir so bei Plotin genau das, was sich als Konsequenz aus dieser Überlegung über Moralität und jainistischer (Karma-)Physik ergeben muß: “Nur durch Loslösung von der sinnlichen (körperlichen) Welt kann der Mensch zur Vollendung gelangen;die erste Stufe der Reinigung der Seele von der Materie führt zu den individual-und sozialethischen Tugenden.” (!)Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie