Meister Eckhart sagt: “Die Seele, die Gott besitzt, die ist allzeit gebärend. Notwendig muss Gott alle seine Werke wirken. Gott wirkt allzeit in einem Nun in der Ewigkeit, und sein Wirken besteht darin, seinen Sohn zu gebären; den gebiert er allzeit. In dieser Geburt sind alle Dinge herausgeflossen, und er hat so große Lust an dieser Geburt, daß er seine ganze Macht in ihr verzehrt. Je mehr man alles erkennt, desto vollkommener ist die Erkenntnis; es nimmt sich dann so aus, als ob es nichts sei. Denn Gott gebiert aus sich selber in sich selber und gebiert sich wieder in sich. Je vollkommener die Geburt ist, umso mehr gebiert sie. Ich sage: Gott ist völlig Eines; er erkennt nur sich allein. Gott gebiert sich vollständig in seinen Sohn; Gott spricht alle Dinge in seinem Sohn. Darum spricht er: ‘Jüngling, ich sage, steh auf!'”
Das I Ging sagt: “Wenn demgemäß die Bewegung dem Gesetz des Himmels folgt, dann ist der Mensch unschuldig und ohne Falsch. Das ist das Echte, Natürliche, das durch keine Überlegungen und Hintergedanken getrübt ist. Wo man die Absicht merkt, da ist die Wahrheit und Unschuld der Natur verloren. Natur ohne die Direktive des Geistes ist nicht wahre Natur, sondern degenerierte Natur.
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Der Mensch hat vom Himmel die ursprünglich gute Natur erhalten, daß sie ihn bei allen Bewegungen leite. Durch Hingabe an dieses Göttliche in ihm erlangt der Mensch eine lautere Unschuld, die ohne Hintergedanken an Lohn und Vorteil einfach das Rechte tut mit instinktiver Sicherheit. Diese instinktive Sicherheit bewirkt erhabenes Gelingen und ist fördernd durch Beharrlichkeit. Es ist aber nicht alles instinktive Natur in diesem höheren Sinne des Wortes, sondern nur das Rechte, das mit dem Willen des Himmels übereinstimmt. Ohne dieses Rechte wirkt eine unüberlegte instinktive Handlungsweise nur Unglück.
Meister Kung sagt darüber: ‘Wer von der Unschuld abweicht, wo kommt der hin? Des Himmels Wille und Segen ist nicht mit seinen Taten.’ “
Man kann auch sagen: Es ist ein großes Tätigsein des Einzelnen im Göttlichen, es ist ein dauerndes Gebären zum Hohen, und dabei ein Sich Fügen – in ein karmisch-intentionales Eigenes – und es ist dabei eine große Nichtung – einerseits der falschen, verstellten, aufgesetzten Daseinsfaktoren und der verkehrten Intentionen, andererseits des ontischen Seinszustandes selber, nicht im Sinne der Auslöschung, sondern im Sinne der Gewahrwerdung über die eigene Unwahrheit und Unlauterkeit und die Notwendigkeit einer Heilung zum ganz anderen hohen Zustand und Blickwinkel hin.