Meister Eckhart sagt: “Ich habe schon öfter gesagt: Die Schale muß zerbrechen, und das, was darin ist, muß herauskommen; denn, willst du den Kern haben, so mußt du die Schale zerbrechen. Und demnach: Willst du die Natur unverhüllt finden, so müssen die Gleichnisse alle zerbrechen, und je weiter man eindringt, umso näher ist man dem Sein. Wenn sie (= die Seele) das Eine findet, in dem alles eins ist, da verharrt sie in diesem einzigen Einen. Wer ‘ehrt’ Gott? Wer Gottes Ehre in allen Dingen im Auge hat.”
Was aber bedeutet somit ‘Gottes-Dienst’? Es ist ein Hineinkommen, ein Sich-Hineinbringen in die Tiefe des einzigen Seins (das geistig ist), als ein Begehr zum Eintritt in eine höhere Seinskontinuität und -kausalität. Keine Form, kein Ritual, kein Sakrament kann das befördern und ersetzen, was dem Einzelnen selber höchst machtvoll obliegt: Die Potenz nämlich zur geistvollen Durchdringung zur Eigenheit, die zum letzten Grund fortschreitet.
Volkmann Schluck über den Neuplatonismus:
“Die denkende Wirksamkeit des Geistes ist das Wirklichsein des Seienden, Dasein als sich selbst in dem Da des Vernehmens halten. So erweist sich die Zweiheit von Denken und Sein als die eine Energeia des Geistes, der in der Anschauung seines Selbst wirklich ist.”
“Die Denkbewegung trifft nicht auf einen schon vorhandenen Anblick auf, sondern gleich-ursprünglich mit der Denktätigkeit bildet sich die Anblickhaftigkeit, in deren Anschauung der Geist er selbst ist.”
Wer Gott ehrt, der kreiert und wird und ist – schafft Welt und transzendiert sie ins Geistige zum ganz Einen.