C.G. Jung: “Die Psyche ist ein Störer des naturgesetzlichen Kosmos, und sollte es einmal gelingen, dem Mond mittels Atomspaltung etwas anzutun, so wird dies die Psyche zuwege gebracht haben.
Die Psyche ist der Angelpunkt der Welt und nicht nur etwa die eine große Bedingung, daß es eine Welt überhaupt gibt, sondern sie bedeutet darüber hinaus einen Eingriff in die vorhandene Naturordnung, von dem niemand mit Sicherheit zu sagen wüßte, wo dessen letzte Grenzen zu finden wären.”
Für den Platonismus sagte Otto Apelt: “Alles lebt und webt durch die Weltseele.” Was im ersten Moment als Grundprinzip des Lebens, des Universums erscheint und aus der Perspektive des Daseins als höchste Immanenz gesehen wird, ist doch das Werk einer falschen Besinnung, zuletzt eine große Reduktion (des eigentlichen Seins). Die Naturgesetzlichkeit wird insofern gestört, als es die Gesetzlichkeit der geistigen Bestimmung ist, die hier ihr Eigensein verlassend Materie gebiert und somit zur Teilsicht, zur materiellen Verminderung (hinab-) kommt.
Die Naturordnung (als Vorhandenes, Umgebendes) überhaupt ist also für sich schon in ihrer Visualisierung Beweis einer Störung, einer Verletzung einer (Seins-) Symmetrie durch die bildende Tätigkeit der Seele. Vielleicht ist daher die Destruktion in der Welt, weil die Seele um die Unzulänglichkeit ihres eigenen Werkes weiß. Sie kann emporentwickeln und sie kann zerstören, aber sie kann nie Genüge finden am vorfindlichen Weltzustand, an einem Status Quo, indem sie sich selber höchst unzulänglich spiegeln muß.