‘Ohne Weh und Hölle’

Meister Eckhart sagt: “Wer ohne Kreatur ist, der ist ‘ohne Weh und ohne Hölle’, und wer am allerwenigsten Kreatur ist und hat, der hat am allerwenigsten Weh. Ich sagte manchmal: Wer am wenigsten von der Welt besitzt, der besitzt von ihr am meisten. Niemandem ist die Welt so zu eigen wie dem, der die ganze Welt aufgegeben hat. Wißt ihr, wodurch Gott Gott ist? Dadurch ist Gott Gott, daß er ohne Kreatur ist. Er hat sich nie in der Zeit genannt. In der Zeit ist Kreatur und Sünde und Tod. Die sind in gewissem Sinne verwandt, und da die Seele dann (= wenn sie die Welt aufgegeben hat) der Zeit entfallen ist, darum gibt es da weder Weh noch Pein; ja, selbst Ungemach wird ihr da zur Freude. Alles, was je erdacht werden könnte an Lust und an Freude, an Wonne und an Liebenswertem, hält man das gegen die Wonne, die in dieser Geburt liegt, so ist es keine Freude mehr.”

Man stelle diese Bekundungen neben die ungezählten Berichte der Nahtoderfahrungen und der dort geschilderten vergleichslosen Erlebnisebene von Freude, Liebe und Zugehörigkeit. Und hierzu eine Nebenbemerkung: Die ‘Hölle’, das ist ein Begriff für eine relative Gottesferne und sie mag Abstufungen haben und erfahren, und ein Aspekt der Entfernung und Hölle, das ist eben auch das Hier, die Welt.