Anderes Sein

Fichte sagt: “Das Sein – als Sein, und bleibend Sein, keineswegs aber etwa aufgebend seinen absoluten Charakter, und mit dem Dasein sich Vermengend und Vermischend, soll dasein. Es muß darum, von dem Dasein, unterschieden, und demselben entgegengesetzt werden; und zwar, – da außer dem absoluten Sein schlechthin nichts anderes ist, als sein Dasein, – diese Unterscheidung, und diese Entgegensetzung muß – In dem Dasein selber – vorkommen; welches, deutlicher ausgesprochen, folgendes heißen wird: das Dasein muß sich selber als bloßes Dasein, fassen, erkennen und bilden, und muß, Sich selber gegenüber, ein absolutes Sein setzen, und bilden, Dessen bloßes Dasein eben es selbst sei: es muß, durch Sein Sein, einem Anderen absoluten Dasein gegenüber, sich vernichten; was eben den Charakter des bloßen Bildes, der Vorstellung, oder des Bewußtseins des Seins, gibt; wie Sie dieses alles, gerade also, schon in der obigen Erörterung des Ist, gefunden haben. Und so leuchtet es denn, falls wir nur die aufgegebenen Gedanken vollzogen haben, ein, daß das – Dasein des Seins – notwendig ein – Selbstbewußtsein seiner (des Daseins) selbst, als bloßen Bildes, von dem absolut in sich selber seienden Sein, sein – Müsse, und gar nichts anderes sein könne.”

Meister Eckhart sagt: “Die Seele muß geläutert werden und subtil gemacht in dem Licht (der Weisheit) und in der Gnade und völlig abgeschieden und abgeschält werden, was Fremdes an der Seele ist, (ja sogar) auch ein Teil von dem, was sie selbst ist. Ich habe es schon öfter gesagt: Die Seele muß so ganz entblößt werden von allem dem, was (ihrem reinen Sein) zugefallen ist, und so lauter emporgetragen werden und wieder einfließen in dem Sohne, wie sie in ihm ausgeflossen ist. Denn der Vater hat die Seele in dem Sohne geschaffen. Darum muß sie ebenso entblößt in ihm wieder einfließen, wie sie in ihm ausgeflossen ist.”