Nahtod und Hypostasen

Aus Nahtoderfahrungen:
J. W. Lewis: “Da war überhaupt kein Gefühl persönlicher Kontinuität… Mein Eindruck ist, daß mein persönliches Bewußtsein dabei ‘ausgehaucht’ wurde (nach einigen Gelehrten ist das die Grundbedeutung des Wortes ‘Nirvana’) und dann wiedererschaffen wurde, durch eine Art Herunterstrahlen aus der unbegrenzten Ewigkeit dieses strahlenden, dunklen reinen Bewußtseins.”

Proband aus Belgien: “Ich war ich, alles und nichts und allgegenwärtig. Ich war verankert in dem, was IST. Es fehlt mir an Worten, um die Wirklichkeit auszudrücken, die ich durchlebt habe. …ich war reines Licht, weder weiß, noch gelb, noch schwarz. Es war, als ob ich als reine Wesensgestalt verblieben wäre, ohne Bezug auf Zeit, materielle Güter oder Energie. Es war ein Gefühl jenseits all dessen.”

In Nahtoderfahrungen kommt es mitunter zu Aussagen, die stark zu dem typischen Erleben paradiesischer Landschaften und der oft zugehörigen Begegnung mit Verstorbenen kontrastieren. Dabei werden jene in Relation zur Raumzeitlichkeit bereits viel wirklicher wahrgenommene (Jenseits-) Welten weiterhin ins Extrasensorische, in ein Medium allerhöchster, aber abstraktester Realitäts-Dichte transzendiert. Dieses Erleben ist noch weit schwerer in Worte zu fassen als die Beschreibung visuell erfahrener phantastischer Bilder(welten). Die Weltenbeschreibung wird so vielmehr in eine totale Subjektivität überführt, sie gerät zuletzt zur eigenen Zustandsbeschreibung, die gar kein Außen und Objekt mehr kennt. Tatsächlich tritt hier die höhere Seelenqualität aus der als Vielheit erfahrbaren Sphäre des Nous in die erste Hypostase über und diese ist, um es neuplatonisch auszudrücken “absolute Autarkie, das von allem gänzlich Unterschiedene, das Vermögen zu allem, ist Licht, das nicht mehr in einem fremden, sondern in seinem eigenen Licht gesehen wird, d.h. zugleich ‘Objekt’ und Medium der Erfassung ist.” (K. Kremer)