Yrmijahu Yovel über Moses Hess: “Säkularisierung des religiösen Messianismus im linkshegelianischen und sozialistischen Denken- Das dritte und letzte Reich (nach Jahwe und Jesus) , das des heiligen Geistes. Diese letzte Periode wird durch eine Reihe von Revolutionen (geistige in Deutschland, politische in Frankreich und den Vereinigten Staaten und noch weitere in der Zukunft) letztlich zur Erlösung der Menschengattung führen, wenn das Neue Jerusalem im Herzen Europas errichtet sein wird. Das wird eine vollkommene, sozialistische Gesellschaft sein. Das kündet das Ende der Tage, in denen die alte jüdische Botschaft, aus ihrer engen religiösen Schale befreit, angemessen übersetzt und im welthistorischen Maßstab verwirklicht werden wird…
Hess ist ein linkshegelianischer Häretiker, der zwar über die geschichtliche Religion hinausgeht, nichtsdestoweniger aber versucht, in der sozialistischen Utopie, dem Ziel aller Geschichte, sein eigenes verlorenes Judentum wiederzufinden.”
Hess: “Nun können wir daran gehen, Politik und ihre religiöse Bedeutung auf einer höheren Ebene wieder zu vereinen, nämlich auf der Ebene der kommunistischen Gesellschaft, die eine moralische Vision im realen Wirken der ökonomischen und politischen Kräfte verkörpern werde.”
In dem Kontext eine relevante Aussage Yovels -nicht ohne modernen Bezug- über Spinoza: “Auf dialektische Weise behält bei ihm das Judentum eine zentrale Rolle für die Gestaltung der neuen Welt.” und vor allem Yovel:
“Des weiteren impliziert Spinozas Position, daß die Säkularisierung des Judentums als Botschaft für die ganze Menschheit eher das Christentum unterminieren als das Judentum zerstören wird.”
Aber Peter Strasser: “Der Gott der Immanenzverdichtung ist der Teufel, der seelenlose Demiurg. Auf die Frage, wohinein sich das immanenzverdichtete Universum ausdehne, lautet die Antwort:hinein ins Nichts, in den Abgrund und Ursprung des Radikalbösen.”