Trug und Existenz

Das raumzeitliche Dasein wird von idealistischer Warte als Trug, als Schein bezeichnet. Warum aber wird -sollte hieran doch einiges wahr sein-  ein Trug des Daseins nicht als solcher erkannt? Die Antwort liegt schlicht darin, daß  die Konstituierung unserer Realität auf der Korrelation von Bild und Betrachter beruht, was heißt, daß der Betrachter selber im Trug bzw. Teil  des Trugbildes  ist (er konstituiert ihn und zugleich wird er von ihm konstituiert), so daß von lebensweltlicher,  alltäglicher Perspektive keine Außensicht,  kein Grund vorhanden scheint, irgendetwas, was darüber hinaus reichen könnte, ernsthaft in Erwägung zu ziehen, und man könnte dies schon als deutlichen Hinweis dafür nehmen, daß Existenz  ganz an Empirie gekoppelt zu sein scheint (auch dies eine Unterschreibung des Berkeley‘schen esse est percipi!). Und was es noch  schwieriger macht: Der Illusion kommt ja durchaus noch ihr eigene Existenz zu, wenn auch in stark geminderter Form (als explizierte Existenz), dies zu erkennen entbehrt es aber eben  der Skala, an der man dies festmachen sollte, diese wäre etwa der empirische Vergleich . Die mystische Einsicht in eine Seins-und Existenzstufung ist hingegen fern, die rational diskursive  Einsicht verfügt aus sich heraus über mangelne Vitalität und wird zudem  nur zu gerne als Spekulation markiert, ist in ihrer Intellektualität -neuplatonisch betrachtet- gerade auch seinskonstitutiv und
affimiert  ja gar den Trug des Daseins: “Für Plotin ist die Vielheit die Weise, wie das unterscheidende Denken das ursprünglich Eine und Ganze, das unteilbar Innerliche, begegnen läßt. ” (Volkmann-Schluck) (Ich stelle die Denkform in die Kausalität der gewonnenen Eindrücke. Denken ist  dann von der Sensorik her inhaltlich bestimmt  und geht dieser nicht voran (hier das eigentliche -konstruktivistische-malum unserer  Existenz/siehe dazu  auch Platons Höhlengleichnis).
“Das Denken bedingt so Seinsmomente eines gegenwärtigen Ganzen, keinesfalls handelt es sich um die Hinwendung zu etwas Jenseitigem. Zwar gleitet die Sprache immer wieder in diese Form ab, um ein Anders-Sein zu deklarieren, aber es meint nur die nicht in die Sichtbarkeit getretene Explikation des Einigen Immerwährenden. ” (Volkmann Schluck)
In  energetisch gehobenen Zuständen  hingegen kann auch  eine höhere Einsicht (subjektiv) empirisch, sprich in diesem Kontext auch sensorisch der Erfahrung erschließbar werden. Wie etwa eine Probantin über ihr Erlebnis einer Ufo-Entführung schilderte:
“Es gibt verschiedene Dimensionen und Welten, die innerhalb anderer Welten existieren und es ist wie eine Achterbahnfahrt, wenn man von einer zur anderen gelangt. Man muß die Energie beschleunigen, und dann kommt man in eine andere Dimension, in der die Wirklichkeit eine andere ist. In dieser Wirklichkeit kommt man sich vor, als ob man sich gleichermaßen zusammenzieht und ausdehnt… es ist, als ob man einerseits ein Teil von allem wird, und alles wird Teil von einem selbst .”
(Man beachte hier auch den  solipsistischen Aspekt der Schilderung sowie den Aspekt der Subjekt-Objekt-Relativierung, der für den Aufstieg in den Hypostasen so typisch ist.)
“Es ist so, dass unser normales, waches Bewußtsein, das rationale Bewußtsein, wie wir es nennen, nur eine besondere Abart des Bewußtseins ist, während überall um uns herum, von ihm nur durch einen hauchdünnen Schirm getrennt, vollkommen andere Formen des Bewußtseins liegen.” William James
Fichte sagt : ‘Erhebe über den Schein dich zum Denken, laß von diesem dich ergreifen.’
So herum also der Weg, wie das (Nicht-)Sein das Bewußtsein bestimmt!
Und ein Bezug zur Kunst mit Vjaceslav Ivanov: “…daß die symbolistische Kunst es uns ermöglicht, der inneren Beziehungen und der Bedeutung dessen gewahr zu werden, was nicht nur in der Sphäre des irdischen, empirischen Bewusstseins existiert, sondern auch in den anderen Sphären.”