Neuplatonische Sicht auf das Christentum

Detlef Weigt: “Aus der Sicht des Neuplatonismus gibt nun das Christentum wesentliches geistiges Gedanken-und Bildungsgut preis (Nestle 1948), denn die Christen belassen den Menschen in seiner Kreatürlichkeit und fördern nicht mehr die Selbstbildung des Menschen aus eigener Kraft, trennen den Menschen von Gott, belegen Stolz und Herrscherkraft mit em größten Stigma -der Hoffart, der Überheblichkeit – und ziehen ihre größte psychische Kraft aus Demut und Selbsverleugnung. Die Angleichung an Gott war Allgemeinbesitz der Gebildeten in Rom und machte die Quintessenz der antiken Bildung aus. Jetzt wird die Autarkie im eigenen zu erringenden Bezug zum Göttlichen nicht mehr gefördert, nicht unterstützt und  sogar nicht mehr verstanden.”
Schopenhauer: “Die katholische Religion ist eine Anweisung den Himmel zu erbetteln, welchen zu verdienen zu unbequem wäre. Die Pfaffen sind die Vermittler dieser Bettelei.”
Dabei verfügte das frühe (gnostische) Christentum noch über das gegenteilige Diktum, wie folgendes Jesuswort aus dem Apokryphon von Nag Hammadi beweist:
“Wer die Auferstehung bereits zu Lebzeiten nicht erfährt, der hat nach seinem Tode nichts zu erwarten.”