Das Problem mit unserer christlichen Prägung:
“Bewußtsein” als die eigentliche formbildene Kraft, als tiefere Realität hinter unserem subjektivierten Seinszustand -das eigentliche Agens, das mit einer physiologischen Übersetzung das Individuierte (Menschliche) hervorbringt, wird nicht dieser Natur nach seiner Möglichkeit noch der Verantwortung zur Erweiterung (zu sich selbst zurück) überantwortet. Das Wachstum des Bewußtseins zur Durchdringung zum höheren Dasein ist gleichbedeutend mit der Gewahrwerdung des Ich -Bewußtseins über seine transpersonale Herkunft und eigentliche Eigenschaft. Das Tragikum des christlich geprägten Menschen ist, daß er hierzu die durch die Biographie ermöglichte Chance verpasst, weil er sich statt um Durchdringung in Devotion zu üben hat. Devotion bedeutet aber die Preisgabe der inneren Möglichkeit zur transpersonalen Vergewisserung, fordert statt dessen ein Abgeben, Vergessen und Verleugnen -so ein Abscheiden- an ein Anderes, das aber eben das Eigene ist -somit Desintegration und spirituelle Schwächung bedeutet. Besonders offensichtlich wird dieses Problem für die letzte Lebensphase des Menschen, die hierfür gerade Rückzug, Besinnung und Konzentration ermöglichen könnte, die aber eben mit jener mißverständlichen religiösen Rückbindung und darüber hinaus auch verschiedener ganz sinnloser Zerstreuung vertan wird und so ungenutzt zum Tod verstreicht. Diejenigen Religionen aber, die eine Wiedergeburt lehren, behandeln und begreifen den Menschen von einer überindividuellen Bewußtheit aus und ermöglichen so dessen Entwicklung in seiner Eigenverantwortlichkeit innerhalb eines überraumzeitlichen und telosgeleiteten Kontinuums, begreifen so den eigentlichen Nutzen der menschlichen Lebensspanne und Todeserfahrung.