Das Weibliche, Werden und Vergehen

Nag Hammadi, Kodex II,VI.Schrift: “Diejenigen, die der Schöpfung Gottes wegen der berüchtigten Enthaltsamkeit feindlich sind, zitieren auch die an Salome gerichteten Worte, die wir früher erwähnt haben. Sie sind aber, wie ich glaube, im Ägypterevangelium überliefert. Sie sagen nämlich:Der Erlöser selbst sprach; Ìch bin gekommen, die Werke des Weiblichen aufzulösen, des weiblichen nämlich der Begierde, die Werke aber, Werden und Vergehen.”
“Als Salome fragte, wie lange wird der Tod Macht haben?`, sagte der Herr …´Solange ihr Frauen gebärt`.
Der Herr sagt: “Was immer aus der Wahrheit geboren ist, stirbt nicht. Was immer aus einer Frau geboren ist, stirbt.”

Dieser weltumspannende Topos wird inbesondere im Buddhismus sehr ähnlich ausgesprochen. (Übrigens wird im gnostischen Dialog des Erlösers als Quasi –  Äquivalent zu den buddhistischen Bardo-Zuständen die Wanderung der Seele nach dem Tod, die unbeschadet verschiedene Archonten passieren muß, beschrieben !)
Bei der heutigen Reduktion des religiösen Diskurses auf sexualethische Anliegen (die von Begehrlichkeiten des Individuums, nicht von theologisch/metaphysischen Fragestellungen gespeist sind), bei Diskussionen wie etwa um das Zölibat oder die Gleichstellung der Frau, bleiben diese (religiösen!)Implikationen sowieso völlig außer Acht.