Jakob Böhme

Jakob Böhme:
(Die Signaturen als verborgene Logos-Struktur) “…sind Behälter oder Kasten des Geistes, darinnen er lieget, denn die Signatur steht in der Essenz und ist gleichwie eine Laute, die da stille stehet, die ist ja stumm und unverstanden. So man aber darauf schlüget, so verstehet man die Gestaltnis, in was Form und Zubereitung sie stehet und nach welcher Stimme sie gezogen ist. Also ist auch die Bezeichnung der Natur in ihrer Gestaltnis ein stumm Wesen. Sie ist wie ein zugericht Lautenspiel, auf welchem der Willen-Geist schlüget. Welche Saiten er trifft, die klinget nach ihrer Eigenschaft.”
Eine bemerkenswerte Korrelation zur String Theorie oder zu Don Juans Lehren nach Carlos Castaneda.Eine implizite Ordnung kann erst durch Anregung zur Entfaltung kommen und so überhaupt “zu Welt” werden. Im Menschen geschiet dies durch die Aufnahme durch die Sinne und die Verarbeitung der Sinneseindrücke im Gehirn. Wie bei der Stringtheorie ein beschriebener bzw. beobachteter Schwingungszustand eines Strings zur Verwirklichung der sichtbaren Welt gereicht, so dient bei Carlos Castaneda der Abgriffspunkt aus einem (impliziten) übergeordenten energetischen Feld im bzw. durch das  Gehirn als Festlegung von erlebbarer Welt. Dieser Abgriffspunkt ist verschiebbar und kann so die Wahrnehmung auf benachbarte oder andere Welten verlagern. (Denn “Welt” ist immer Wahrnehmung, augenscheinliche, aber letztlich illusionäre Manifestation des Impliziten.) Die Setzung eines Abgriffes obliegt bei Jakob Böhme dem Geist bzw. einem willentlich agierenden geistigen Prinzip. Hierin wiederum ist er eins mit Plotin, bei dem “Geist” als schaffendes Prinzip -zur Vielheit- zu begreifen ist. Der wollende Geist wird bei den Gnostikern hingegen zum Archonten oder Demiurg, was einer Personalisierung und Eigenverantwortlichkeit einer geistigen Abscheidung gleichkommt-diese (plötzliche!)Autonomie kann bis hin zu einem dualistischen Gegengott, einem immerwährenden zweiten Prinzip angenommen werden.