Respice Finem, perzeptiv

Es gäbe noch eine andere Lesart Epikurs bekannten Ermahnung “…et respice finem “: In Relation zur Beeindruckung, die die Naturerscheinung in der Seele hervorbringen kann, bleibt sie doch Erscheinung innerhalb (bzw. unterhalb) der schwachen sinnlichen Perzeptionsgrenze. Jenseits der Perzeptionsgrenze residiert die subjektiv unerschlossene, erweiterte Ordnung, die ungleich mehr (Realität) bereithalten muß als die Filterung ihrer  Aufnahme durch die organische Reduktion vortäuschen mag. Dies zu vergegenwärtigen- gerade auch in Angesicht des Erhebenden der Erscheinung – meint selbst in der positiven Gemütserregung Bewußtheit über die Wahrnehmungsgrenze (die nicht Aufhebung, sondern Erweiterung bzw. Komplettierung der Erscheinung meint), Bewußtheit gerade auch über den Hinweis auf eine Meta-Herkunft jenes sich als erhaben erfahrbar Entäußernden und über das Ende und die Beschränkung der uns zur Verfügung stehenden perzeptionellen Skala. Dies trifft sich insofern wieder mit der eigentlichen Bedeutung des Epikur-Wortes, als die Wahrnehmungsbegrenzung meiner Auffassung nach die Art der Desintegration bedingt, die erst -und dies ist zutiefst platonisch-das subjektive Erleben,  dessen Überwindung wir Tod nennen, ermöglichen kann.