Im Christentum steht der Mensch einem personalen Schöpfer gegenüber und kann durch Glauben, Demut, Gutes Werk und Gnade auf Erlösung hoffen. Hierin ist er ganz Objekt eines aller Schöpfung übergeordneten Gottes und bleibt dies auch nach der Auferstehung, da der Mensch nach christlicher Auffassung in personaler Identität aufersteht und so ewig weiterlebt. In einer monistischen, idealistischen Konzeption (Platon, Plotin, Meister Eckehart, die großen Schulen des Hinduismus, Buddhismus usw.) besteht überhaupt nur ein Prinzip, das durch Erkenntnis zu sich selbst zurückzuführen ist, plotinisch “das Licht im eigenen Licht”. Dieses letzte Eine ist dabei nicht etwa räumlich oder zeitlich geschieden, sondern unmittelbar und immanent, dem Hier und Jetzt substanziell eingewirkt, jedoch durch desintegrative Wahrnehmung verdeckt. Im Hinduismus hat man in diese monistische, abstrakte Konzeption eine theistische Konzeption von Vishnu und seiner Inkarnation Krishna eingebettet, um einem offensichtlichen Bedürfnis nach Frömmigkeit und Volksmythologie entgegenzukommen. Im Christentum aber ist die Geschichte mit dem Vater und Sohn so schon ganz erzählt. Denn das Christentum hat eine apokryphe, ihren Kanon transzendierende Grundintention einst verloren. Und folgende Bemerkung läßt sich zudem nicht nur bis Schopenhauer zurückführen: Die Religion ist prinzipiell die Vulgarisierung des Philosophischen, und die Religion wiederum, die den Bedürfnissen der unreflektierten Masse am ehesten entgegenkommt, ist der Theismus.