Geist, Körper, Substanzbegriff

Die Religionen sind sich prinzipiell einer Rangordnung des Seelenvermögens einig -im indischen Kulturkreis durch die Hierarchie der im Körper lokalisierten energetischen Kulmulationspunkte [Chakras] repräsentiert.  Während das Kronenchakra ganz für das geistige Prinzip steht, repräsentieren die unteren Chakren den vegetativen körperlichen Bereich. Einen Anklang im Westen, der nie ein strukturiertes mystagogisches System hervorgebracht hat- schon gar nicht mit genauem Bezug auf die menschliche Physiologie-, findet sich bei Meister Eckeharts hierarchischer Ordnung der Seele, er proklamiert eine entsprechende Disziplinierung und sagt, daß nur dem oberen Teil -mit seinem Anteil am Ungeschaffenen überhaupt wahre Existenz zukommt.In einer räumlichen Betrachtung und in Relation zur unermeßlichen Entfernung im Raumzeitgefüge sind diese verschiedenen körperlichen Zentren andererseits relativ unendlich nahe, somit zum manifesten Hinweis auf die Verwandschaft von Geist und Körper, Schaffendem und Erschaffenem geeignet. “Körper” wird zum Aspekt des Geistes, als dessen äußerste oder unterste Hervorbringung und relativ substanzlos dargestellt(platonisch), oder man legt die Betonung auf den Geist als Substanz und erkennt somit den Körper als Geist – Substanz an (Vedanta). Körperlichkeit ist in beiderlei Sinne weniger negativ konnotiert(Plotin: Körper = “bunt zusammengewürfeltes Tier”), als vielmehr defizitär im Hinblick auf die Verkürzung des Eigentlichen (ens realissimum) durch das Resultat energetischer Hinabtransformation (als stetige Verfestigung und Erstarrung des Geistigen/oder differenziert Substanziellen) zu betrachten- aber dies entsprechend einer bleibenden inneren Verwandschaft. Objektiviert und relativiert in diesem Verhältnis aber ist der Körper fast ohne jede Bedeutung.