Plotins Ufo

Das Buch “Abducted” des Harvardprofessors John E. Mack liest sich wie die in unsere Zeit übersetzte Analogie zu Plotins Lehre von den drei Hypostasen.Es kommt zu Entführungen verschiedener Individuen(1.Hypostase/Seele), diese werden dabei in einen höheren kosmologischen, das Raum-Zeit-Kontinuum transzendierenden Kontext entrückt, das Individuum begreift sich dabei zugleich nicht nur als “Opfer”, sondern oft auch als Teil bzw. Initiator/Angehöriger dieses höheren -formgebenden- Geschehens (Plotins demiurgische 2. Hypostase, der Nus mit Seelenanteil), es kommt zu Dimensionsübertritten und von einer  sinnlichen Sensorik befreiten Realitätssteigerung (in dem Kontext auch übrigens relevant die sich wiederholende Aussage der Betroffenen vom Zerreißen eines Schleiers, (wie bei der indischen Maya-Konzeption , die bei den Probanden keinesfalls durchweg als bekannt voraussetzbar ist). “Der Geist”, der multidimensionale Konfigurationsraum, offenbart so sichtbar gewordene Aspekte seiner Potenz, indem Realitäten (also Bilder) erzeugt werden, dies in einer Subjekt/Objekt-Dualismus transzendierenden, ontologische Fragestellungen evozierenden Art und Weise. Jenseits des technoiden Aspektes scheint es dabei möglich, jedes andere erdenkliche Szenario sichtbar werden zu lassen (so etwa Naturszenarien oder engelhafte Erscheinungsformen [Lichtwesen]), Konkretisierungen Platons demiurgischer Ebene (dem Reich der Ideen)also, die Plotin der zweiten Hypostase zurechnet, deren Hervorbringungen er aber nicht einem personalen demiurgischen Prinzip, sondern prinzipiell dem (menschlichen) Seelenvermögen selbst zugesteht. “Die Seele hat den Kosmos erschaffen“. Die Entführten fühlen sich entsprechend selbst als Teil des schaffenden Prinzips, oft als Außerirdischer (oder Über-Irdischer), als Wesenheit in Erkenntnis seiner eigentlichen Ausdehnung (und Bestimmung). Und dahinterstehend findet sich der Hinweis der unter Hypnose protokollierenden Probanden auf etwas gänzlich Unbenanntes, was noch hinter diesem Bereich zu stehen scheint, in dessen Namen das ganze transzendente Szenario zum Aufzug kommt, ein noch höherer Rahmen, ein Endpunkt, eine Ordnung, der bei aller Entzogenheit und Unbennenbarkeit aber doch Qualität zukommt, die durchweg als (moralisch) “gut”, beschrieben wird (bei Plotin das Eine, die erste emanationslose Hypostase, “das Gute”). In der Gesamtbetrachtung indes drängen sich Parallelen zu Nahtoderfahrung, DMT-Erfahrung, schamanischem (demiurgischem) Sektor und vor allem auch buddhistischen Konzeptionen auf.
McKenna beschrieb das UFO – Phänomen nicht unpassend in ähnlichem Kontext, allerdings nicht mit Bezug auf Plotin, sondern auf C.G .Jung nehmend als modernen Mythos, den der Betrachter in früherer Zeit entsprechend einer zeitgenössischen “Erwartung” in der Form von Engeln, Erdgeistern oder Marienerscheinungen erfuhr, diese von ihrer höheren Ebene vom Göttlichen und einem entsprechenden auf dieses gerichteten Auftrag (im Sinne einer Umkehr)kündend, (Bei Plotin lautet die Telosformel Aufstieg in den Emanationen, also die Bestimmung der Vergeistigung zu Gott zurück (aphairesis/ekstasis).
McKenna nimmt im Entführungs-Kontext deutlichen Bezug auf die Gaia-Konzeption, die die Erde als schützenswerten, lebendigen und  beseelten Organismus begreift. Interessanterweise werden seine Aussagen durch die Berichte im -später erschienenen- Werk Macks genau bestätigt, wonach auf die ökologische Gefährdungslage gerichtete Warnungen aus der geistigen Spähre eben wiederholt durch die Ausserirdischen erfolgen.
Die Gaia-Konzeption könnte man indes wiederum problemlos zu Plotin in Bezug setzen, nach dem ja bei ihm die Sterne Wesenheiten, bzw. Götter sind. (bei Plotin vom Menschen erschaffen, wie der gesamte Kosmos).