Novemberwind

Herbstbaumblätter lederschwer
reifen im Novembergras
leuchten nun wie kleine Städte an den Bergen –
am Glashaus warten jetzt Spinnen auf die Schoten
zum Winterquartier –
und zu Kämpfern getarnt
mit zarten Wangen
gesellen sich die Meisen-
nachdenklich ist jetzt die Welt
das Grelle geköpft vom Wind
und die Menschen weg hinter Mauern-
und Säugetiere trinken wässrige Luft für
Schutz und Klärung am Wald-
dahinter im Sterbehaus
mürbes Gebet
und der Wunsch nach Hunger
kein Gott der fragt nach dem Geschick
und die Betten gedehnt zum Morgen
verursachten Risse in den Wänden-
zum Keller das stete Dröhnen
der Herbstmaschine-
Feldmäuse am Gastmahl
zur Nacht ohne Gast
der Wunsch zu Sein gereicht hier zum Tod
und wir wandern und warten und wandern
Asseln und Getier der Töpfe gleich
alle mit der selben Furcht
vor dunkler Ernte
roter Landschaft
schwarzem Gärtner-
heute nur der Novemberwind
und Gedanken
um die Leben danach