Diskretes und die Folgen

Nach der Aussage “Zeit” werde verstärkt als diskrete Einheit (sogenanntes Chronon) diskutiert (Zeitquanten ergäben demnach zuletzt die Illusion einer kontinuierlichen Abfolge), hieße das nichts anderes, als daß gar keine wirkliche Abfolge existiert, sondern lediglich ein aus Quanten Zusammengesetztes, das von unserem Perzeptionsapparat als Kontinuum interpretiert wird. Was wäre dann aber die kontinuierliche Welt hinter der diskreten? Ein “Gott” im dogmatischen Sinne kann die diskrete Welt schon daher nicht erschaffen haben, weil sie gar nicht “Welt” ist, weil sie nur durch den Perzeptionsapparat erst “wird” (“esse est percipi”/Berkeley). Ein Gott kann folglich lediglich den Perzeptionsapparat für die Erzeugung der Illusion geschaffen haben. Wobei dieser, soll er eben nicht selbst Produkt dieses Apparates sein (was schlicht nicht möglich ist), übermenschliche, übersensorische Aspekte – und zwar im Umfeld des Individuellen – beinhalten muß, was untrügliches Indiz für die “transzendenzbefähigte”  Anlage unserer Spezies ist. Dies schließt auf zur aus dem Hinduismus bekannten Begrifflichkeit von “Maya” als dem Schleier, der über der eigentlichen “Welt”, der impliziten Ordnung liegt, und deckt sich wiederum mit den in bewußtseinserweiterten Zuständen oder Nahtoderfahrungen gewonnenen An-und Einsichten: Die Perzeption konstituiert eine Illusion von Welt, Körper und Ich. Die Rahmenbedingungen des Bewußtseins aber -und das ist anders noch als vor 50 Jahren durchaus wissenschaftlich beschreibbar- liegen ausserhalb unserer physischen Begrenzung.