Relation in der Emanation

Aus den buddhistischen Lehren:
“Das große Geheimnis von Dzogchen (der großen Vollkommenheit)besteht darin, die Ketten der Verblendung zu durchschauen, sobald sie erscheinen, und sie als das zu erkennen, was sie in Wahrheit sind: Die lebendigen und elektrisierenden Manifestationen der Energie von Rigpa (der innersten Natur des Geistes). Wenn sie damit vertraut werden, können ihnen auch die wildesten Emotionen nichts mehr anhaben und lösen sich auf – wie die rauen Wogen sich erheben, brechen und zurück in die Ruhe des Ozeans sinken.”

Frage: Wieso aber überhaupt sie auflösen wollen, die “elektrisierenden Manifestationen” zumal sie ja prinzipiell als nicht “wahr”, sprich ohne tiefere Bedeutung erkannt sind?
Warum sie also nicht entsprechend als spielerischen schöpferischen Prozeß des göttlichen, überfließenden Verstandes zulassen, weil sie ja dem Wesen nach nie etwas anderes als ihrem Ursprung tief verwandt sein können und sie entsprechend hoch zu schätzen wären? Anschließende Frage: woher kommt im Buddhismus eigentlich die Qualität der Verblendung, aus welcher Erstverursachung leitet sie sich ab? Und diese Frage im Allgemeinen an quasi alle religiösen Systeme: Warum gilt das Hiesige doch immer als überwindenswert, verhaftet, gar verwerflich, wo das Hiesige doch immer noch die Qualität des unendlichen Einen aufweist, das ob seiner Unermesslichkeit in Relation noch ausreichend strahlen sollte? Wäre nicht besser der Fokus weniger auf die Verwerfung als auf die Erhellung des im Expliziten so wahrzunehmenden Impliziten, Unermeßlichen zu legen (statt der “geographischen” Teilung in “Hiesig” und “Jenseitig” mit den zugehörigen dogmatischen und moralischen Forderungen und Kategorisierungen)- samt den anschließenden ritualisierten Irrtümlichkeiten?