Bekenntnis

Bezeichnet religiöse Bekenntnis schon gleichzeitig Glaubensstärke sowie „spirituellen Vorsprung“ vor dem Unentschlossenen oder Synkretistischen?
Vordergründig ein Zeichen entschiedener Haltung, die Praxis ein Zeichen religiöser Disziplin, offenbart sich die Eindeutigkeit auf den zweiten Blick zwangsweise als Herabsetzung des jeweils anderen religiösen Systems. Glaubenstärke mißt sich nicht ohne die Befähigung, sich über andere Möglichkeiten, die nicht weniger als Option oder Komponente zur spirituellen Komplettierung gereichten, hinwegzusetzen. Daher auch das Wort: „Ignoranz ist Stärke“- Denn Bekenntnis muß zwangsläufig Ignoranz (also ungeprüfte Abweisung) der anderen Möglichkeit beinhalten. Es sei denn, sie wäre durch die Rückbindung aus sich selbst unhintergehbar gerechtfertigt, weil die sich allein und unverschieden auf das ganze Letzte und Wahre bezöge. Der eigentliche Zielpunkt dieser Bekenntnis aber ist noch gar nicht gefunden geschweige denn religiös beschrieben.