Eigener Kanon

Thematik “Glauben”: Hierzu ein Zitat des Publizisten Toni Roidl: „Und dennoch gibt es eine diffuse Sehnsucht nach Spirituellem, die konstant  wächst. Neopagane (Neuheiden) zimmern sich aus Druidentum, Walpurgisnacht und Esoterik eine Privatreligion. Aus dem Supermarkt der Glaubensbekenntnisse legt sich der Sinnsuchende Westeuropäer in seinen Warenkorb, was ihm gefällt: Ein  bisschen Buddha, etwas Jesus und was mit Ufos.“ „Jeder ist sein eigenes Evangelium“, sagt die Kulturwissenschaftlerin Christine Aka.
Ich sage (aber vorneweg in die Klammer: was heißt diffus? Diffus bis nebulös war das meiste Spirituelle bishersowieso):
Viel besser man schafft seinen eigenen Kanon und schöpft dabei aus dem reichhaltigen esoterischen Erbe der Menschheit (und potenziert so spirituelle Tiefe und Weisheit), als dass man den Kanon alter (und fragwürdiger) Kirchenväter übernimmt, die diesen (so auf jeden Fall mein Verdacht) vor allem installiert (willkürlich zusammengeschustert) haben, um ideologische Oberhand zu gewinnen, um einfach der Amtskirche als Institution zu schnöder Vormacht zu verhelfen –  und  das ist vor allem der Unterschied zum oben angesprochenen Erkenntnisgewinn:um den Einzelenen bzw. die Masse dumm und klein und folgsam zu halten.