Category Archives: Lyrik und Kurzprosa

An den Eiben

An den Eiben der Alten
am Haus sind
Gedenken und Staub
der Zement von fern
man hat die Insekten
von der Fassade
und täglich die Wasserfrage
erörtert
und nun schwach an den Adern
mein kleiner Genosse
wo es sich anders lebt im Garten –
zieht ein Sturm heran
nimm dein Versteck ein
am Holm denn
wir  wissen um
die Nässe der Fenster
die lange nicht vergolten ist
und dreimal schlägt uns  dazu
der Sommer wie
zum Schein

 

Hatte man damals die Türme

Hatte man damals die Türme und Kanonen  aus Metall am Feld der anderen errichtet  wie auch  das Feuer / und die Knochenleute konnten noch davon sprechen die  gebettet sind  im Gras der Generationen und das wußten sie ja nicht daß ihre  Kinder schreien sollten: Vergehen, wir alle, wir wollen vergehen! Besessen vom Abgrund diesmal gegen sich selbst in Gang gesetzt  und  blind nach vorne  marschierend und alles zermalmend in ihrer Anmaßung und zerbrochen in den Mühlen der Dummheit das Land.

Daß die Welt

Daß die Welt
Reduktion sei
war am  Mut vertan
und an der Schale der Töne
sprach die Westgöttin
die Einsamkeit als Pflicht-
so blieb es hell
den Weg hinab
sind Bäume gefallen
am Platz der Dolden
ist die  Welt nun blau
ein  Kristallhimmel
für die Vögel
hier ist alles sich selbt
überlassen und  weit klingen
vom Hang ihre Rufe bis
zum  Land der Spinnen hinab
und nur selten sind die
Schritte zum Wasser  –
der Lehm der letzten Tage
zeigt dessen Lauf.

 

Heute

Heute der Glaube an den Herbst
an den Kleber der Nager
und die Feuchte des Tages
die Kupferstätten  am Wald
das Eisenkraut das den Weg dorthin säumt
und sie hat nicht –
und die Kerzen der Katholiken
und auf die Rückkehr der Theokratie
ein Lied der Katzen
denn im Dunkel verschwinden
heißt unbegrenzt leben  und aufgelöst
durch Verlust an der Zahl
das ganze Sein
als Glücksfall

 

Am Bluthafer

Am Bluthafer der Zar
und sie nähte am Fenster
jetzt ist Gefahr Herr Schwenckfeld
an Zone Vier
der Kapadnaze Generator
und draussen die
Kleiber bleiben
jenseits der Namen
um Gebete zu sprechen
um das Geflecht an der
Schläfe
mit dem Lebenssaft der
da blau steht und alt
und die Tiere am Wald dann
lecken Gamander
bis Winter

Zum Abend

Am Glas an den späten Strahlen arbeiten während  die anderen versuchen zu genesen oder sich ganz von den Krankheiten fernzuhalten  gestern noch hatte die Schärfe der Rede zur  Bereinigung der Flur  geführt und wer sollte  sich hier gemein machen wenn die Jahre  für das eigene immer enger rücken  und vom Leben außerhalb  erzählen schließlich  die Elstern … am Haus  sind jetzt Hecken sie dienen dem Schutz die Dornen der Mispel sollen zur Straße zur Abwehr herhalten es ist gut den Mördern Steine in den Weg zu legen schließlich deren Gehege zu öffnen und  alle Tiere dort zu überreden endlich  in die Freiheit zu gehen  …zum Abend

Heilung

Verworfen gelb strahlt die
Laterne zum Schreck
der Fuchs nun dem ersten Sommer
entwachsen
hinkt so zum Fleisch –
hinter dem Schlaf der Gräser
ist die Schuld der Häuser bedrohlich nahe
gerückt und
mit dem Untergang der Sonne
endete gestern der  Herzstrom
eines Menschen
nie sah ich den Tod leichter kommen
von den Zweigen her
durchschaubar
zur Vermeidung der Flucht
die Stille
und  was blieb
ist der   Wunsch
nach  Heilung

 

Der Frühling

Bald am Kirschlaub
oder Dost
war wegen der Nächte erst
das Wachstum ausgeblieben
der Wind zog eine Linie vor die Frucht
und man sah die roten Käfer am Boden
wie sie rückwärts liefen
zum Horizont-
und die Weide schlug Wurzeln
in den Toten
mehr blieb ja nicht seit jenem Tag
als dieses Bekenntnis mit
Wasser und Verbene
für Insekten die von den
Blüten Dinge tragen sollen
weit hinaus
über den Teer
zu unserer Erinnerung

April

Mangel
an der Lunge
die Lichter und
das Korn wie viral
Im April und sieben
die am Feuer weilen
seit dem Unglück von Bam –
mit der Flucht
der Geister ein Nachruf
an den Dächern des Mai
denn  zum Gruß sind die Bäume
um fünf schon zur Straße gebeugt
durch den  Stahl –
dort wo die Franzosenfeuer brannten
selbst   nach dem Krieg
und in den Jahren darauf
die Neuen kamen zum Wald
zwecks Erlernung
der Ablehnung
der  Welt

April – Geschichte

Heute hätte ihn jeder noch einmal verflucht  zum Abschied worauf er plötzlich begann sich zu entschuldigen wohlwissend daß es dafür nun zu spät war der Atem zeigte es an und die damit verbundene Angst und die Rufe die man von ihm so  nie kannte und das gleichzeitig Regunglsose im Gewirr der Anderen die letzten Fragen erörternd  vor dem Verlust des Bewußtseins und die Sinnlosigkeit aller Instruktionen das Räumliche betreffend wenn bereits der Körper hinter sich gelassen und der Sog sehr stark  war zwar nicht sichtbar aber wie zum Zeugnis dieser Nacht begleitet von einem   Rauschen der Bäume vor den Fenstern  und ähnlich dem Gang der Gedanken- erst unterbrochen von der  Schroffheit der Frage nach dem Leichentuch .