Category Archives: Lyrik und Kurzprosa

Später Winter

Tannen hier und
Mond spuckt
Cirrus betont
das Eis –
ein Falke der wacht
und das Gras bricht
ein Extrakt der Leiden
ergoss an der Koppel
den Frauen die Zungen
der Hunde
gesäugt und die Asseln –
ein Faserlein schließlich vom Flachs
so sprach sie mit Engeln
und verschwand am Ast
hielt dabei den Schrei
denn ist das Wasser
am Bein schwarz
spricht man bald vom Beenden
von der Leichtigkeit der Asche sogar
oder doch nur vom
Akanthus der einst
blühen mag wie
unser erstes Firmament

Vergangen

Es schweigt sich aus
das Haus der Glanz
vom alten Berg
des März letzter Raum
ein Bett geleert noch rechts  und
über Putz das feine Rauschen
der Rohre vernommen
sie hätte dazu gelächelt
nun
die meisten tun dies
im Tod und doch
was blieb
waren Pumpen
Geräte und am Tor
mondhaft
der Blick zurück zum Fluß
die Anderen
dürfen  bald ähnlich vergehen
wie die Lichter vom Winter
an der Strömung
als jene dort
schmerzlos erloschen

 

Abendgang

Stagnant am März
perma
was man schon  wußte
von den Jahren
die  Bewohner der Bäume
rieten mir dort einen Bogen
zu beschreiben
am Unterholz
wollte mir die Luft fast versagen
am Stieg die Furcht
wer da war
blieb erst vage
und vielleicht
würde die Kurve
Steine bieten –
Fremde besprechen
den Raum der verloren scheint
als Andeutung
daß diese Welt gefallen war

Nach dem Winter

Für dieses Mal  schien sie tiefer an der Linie die Strecke hatte in den Rost gezahnt und Fraß am Rand waren den Raben die Knochen die eigenen  näher nach den Jahren und bodennah liegen sie geweiht und schob der Wind die Körper nachts zur Kante und die Töchter  waren unter der Gefahr der Bäume verschwunden ein freies Land denen die gestern  nichts geahnt hatten man warf  vom Winter verstreut Eisen unter die Seelen und die  Räder sprachen vom  Schmerz und der Zahl und  nun alles wieder wie ein Verharren  ein duldsames Warten und dazu leises Gespräch vom nahen Krieg.

Am Lorbeer

Am Lorbeer
wo sie schlafen
spare ich um diese Stunde
den Weg
damit sie verweilen
in ihren Gedanken
doch wer weiß schon ob
die Vögel
die Menschen bannen wollten
an der Aura
des Winterkörpers-
immerhin
der Zauber
war vernommen
und selbst sein Totenglanz
der den ersten Frühling säumen könnte

 

Bestand Januar 16

Wieder am Rauch
die Weide dreht
zur zweiten Kerze
Hegel
Wind am Schrein
wenn Sommer
Feuer sprechen
Sein
nur dies kann bleiben –
vom Vergehen
ruft ihr
weil es Tag ist?
ihr kennt nicht den Triumph
der späten Stunde
denn meiner Seele Land
liegt noch offen dort
am Väterraum
an der Macht
wo die Hunde riefen
und die Geister des Hauses
sich Schritte erlaubten
bis zum Morgen

 

 

Am Februar

Am Februar
Quarz von Byzanz
und die Scheren
und die Sorge um
die  Meisen denn der Wind könnte
ihr Refugium zerschlagen
zur  Nacht –
doch bis jetzt  nur
der Bluthafer  und die
Milch  der Jungfrau fiel
Maria nähte
am Mäusedorn
sah Zeichen
am Losbaum
sagte das Gebet
der Brennessel
versprach ihr ein Leben
was gut ist soll besser sein vom Sud
und was Schlecht ist der Rest
muß vergehen
am Blut und Bein
der Freien

 

Geschichte

Der Hunger trieb sie zusammen aber man wartete und suchte  und wollte vielleicht etwas an der Uhr verstellen  und draußen  war nichts außer Rauch auch morgen nicht und alle  sprachen vom Brand ja dem Mord  der wird kommen so oder so nur wann sagte er mit betont  ruhiger Stimme um  dem Ganzen  etwas vom Zufälligen abzuringen manche sangen an den Bergen und spielten die Trompeten zur Blindheit oder zu den Zerstörungen der Anderen  keiner wußte genau und gerade da erinnerte ich mich an ein Rinnsal  von dickem Blut das von einer toten Ziege stammte  und sich zäh und zielsicher die Strasse entlang bewegte  abschüssig einem Abfluß zu.

Jahr

Da brach an diesen Mauern
der Rauch und ein Klang
das Glück von fernem Frost
und am Tisch war ein Jahr-
vom Schrank ein später
Schwarm mit Fliegen
bald müde vertan
und totgeflogen –
so zeigt man zurück
was tun wenn nun
der nächste Sommer fehlt
und dem Gebet
die Kraft schwand
bei den meisten-
und immer
die elektrischen Zimmer
das blaue Flackern und die Sprüche
wie Gaswolken
die Schwäche verrieten
und schon nach Metern vergingen
dabei war noch Zeit
im Januar

Merkaba

Die Hecken wissen
um den Klang und
der Langhals kennt
die Verbrennung bei Tibet
Flur und Wald für
Merkaba und Gilgul
und Böhmen  Böhme
Schlangen baden
du hast bewirkt
daß mein Gott
als ich Rauch goß
an die Straße
und dazwischen Glas war
wegen der Wagen
der Brücke
und der Wipfel unbemerkt verschwand
und die Meute die vereint
im Lied Felle verkaufte
zur Totenlegung meiner  Stille