Category Archives: Lyrik und Kurzprosa

Blutend das Beet

Blutend das Beet und
alt unter den Beeren
die Krume brach
schwarz-
eine Staude der Katzen
lockte die anderen und
man verband alles
mit Schlingen aus  Gräsern und Weizen
zum  Sommer –
so sprach der nahe Fluß dies aus
und an den Häusern des Hades
waren Gebet und Opferkuchen
am goldenen Schoß  die Sonne
noch heller  als Pythagoras
und doch:
in all die Schrecken wollten wir schauen
zum Jahr am Umbruch
die Hummeln die im Schlaf
an den Rauten verweilten
jene die  um  die Vögel baten
der verkümmerte Wind zumeist
– und ich.

 

Lag mit Morphin

Lag mit Morphin
am Kopf gerenkt
zuletzt umsonst
die Paarungen der Vögel
und von den Zügeln seit  gestern
die Pferde gelassen –
am Bett eine Geschichte vom Tod frei gewählt
warum nicht jetzt hinauf mit dem Geist
schlägt  Alarm gegen Sinus
vielleicht schon spät –
und morgen hängt Haut am Baum für die Meisen
denn der Mensch muß überwunden sein
kommt öfter nun
im Schlaf dazu die Furcht
der Herzschlag
könne enden

 

Drei Lichter

Drei Lichter wechseln
im Fenster
eine Reflektion
vermutlich dieses Haus und seine Kerzen
die Reduktion zur Nacht
die Wagen kommen (zwei)
die Hunde der Persephone
und der Fuchs der schaut wer dort am Zaun war
jetzt wo die Augen in den Giebeln
schwarz
wie die Tränen von Titanen wirken
dazu ein Flugzeug exakt
die Entfernung bemißt mit seinem Stahl
zu jenem Bau dem alten in der Schneise
wo man vom Boden
winken konnte überlegen
zum Siebengestirn auch
oder zum Herbst
und zur Zukunft
die sich nun erfüllt

 

 

Geschichte

Zum Glück konnte die Sonne das Grau des Tages  noch etwas dämpfen aber die Geister  an der Decke  schienen fürs erste verschwunden und keine einzige Koinzidenz wollte  diesen  Tag begleiten eine  geistige  Ekstase wie bei Albertus oder Avicenna zu beschreiben würde nicht ausreichend sein und die Magie selber ist als Größe zu behandeln der so oder so kaum beizukommen ist der Schlüssel scheint ganz  im Unbestimmbaren am Grund der Seele zu liegen so sagte er sich und fand sich am Tisch mit den anderen  – eher nicht  gesprächig sondern nun sogar erinnernd daß er damals jenen  in einer Nacht als Dämon erschienen sein könnte  dessen Name aber war nach all der Zeit nicht mehr abzuleiten  und so mischte sich von ihm ausgehend ein  undefiniertes Gefühl von  Trauer unter die Gesellschaft.

Sprach Ov ad Thot

Sprach
Ov ad Thot der
Pferdegeist im Zeichen
der blumenreiche Mund :
wenn oben die Ruhe
mußte  in der Not
das Seelenmaß
die Hierarchie
als gedacht zuerst mit
Énergie sein und Streit
über die Gesetze  im Feld
und die Körper –
und im Kraut schläft und
am  Schoß der Weiber was
zum Leben drängt
das  Sein und mich zurück
gelassen

Jetzt bedeutet Gott

Jetzt bedeutet Gott Koros
und terra tremula esset
an den Planeten und Türen
das Weiterleben –
diese Jahre brannte
Tageslicht von Theben und
dornenreich hat zum Tag
oder Berg ein jeder lebt im Gras
an Hindostan
und im Molekül gesprochen –
doch die Schnäpper am Sammel – Lot
haben auf Kabel und Räder
geboten
es lebt sich zum Tausch
besser jetzt
in der Stadt eine
ganz andere Welt

An den Eiben

An den Eiben der Alten
am Haus sind
Gedenken und Staub
der Zement von fern
man hat die Insekten
von der Fassade
und täglich die Wasserfrage
erörtert
und nun schwach an den Adern
mein kleiner Genosse
wo es sich anders lebt im Garten –
zieht ein Sturm heran
nimm dein Versteck ein
am Holm denn
wir  wissen um
die Nässe der Fenster
die lange nicht vergolten ist
und dreimal schlägt uns  dazu
der Sommer wie
zum Schein

 

Hatte man damals die Türme

Hatte man damals die Türme und Kanonen  aus Metall am Feld der anderen errichtet  wie auch  das Feuer / und die Knochenleute konnten noch davon sprechen die  gebettet sind  im Gras der Generationen und das wußten sie ja nicht daß ihre  Kinder schreien sollten: Vergehen, wir alle, wir wollen vergehen! Besessen vom Abgrund diesmal gegen sich selbst in Gang gesetzt  und  blind nach vorne  marschierend und alles zermalmend in ihrer Anmaßung und zerbrochen in den Mühlen der Dummheit das Land.

Daß die Welt

Daß die Welt
Reduktion sei
war am  Mut vertan
und an der Schale der Töne
sprach die Westgöttin
die Einsamkeit als Pflicht-
so blieb es hell
den Weg hinab
sind Bäume gefallen
am Platz der Dolden
ist die  Welt nun blau
ein  Kristallhimmel
für die Vögel
hier ist alles sich selbt
überlassen und  weit klingen
vom Hang ihre Rufe bis
zum  Land der Spinnen hinab
und nur selten sind die
Schritte zum Wasser  –
der Lehm der letzten Tage
zeigt dessen Lauf.

 

Heute

Heute der Glaube an den Herbst
an den Kleber der Nager
und die Feuchte des Tages
die Kupferstätten  am Wald
das Eisenkraut das den Weg dorthin säumt
und sie hat nicht –
und die Kerzen der Katholiken
und auf die Rückkehr der Theokratie
ein Lied der Katzen
denn im Dunkel verschwinden
heißt unbegrenzt leben  und aufgelöst
durch Verlust an der Zahl
das ganze Sein
als Glücksfall