Fichte: “Ich werde überhaupt nicht für mich sterben, sondern nur für andere – für die Zurückbleibenden, aus deren Verbindung ich gerissen werde; für mich selbst ist die Todes-Stunde Stunde der Geburt zu einem neuen herrlichern Leben.
Nachdem so mein Herz aller Begier nach dem irdischen verschlossen ist, nachdem ich in der Tat für das Vergängliche gar kein Herz mehr habe, erscheint meinem Auge das Universum in einer verklärten Gestalt. Die tote lastende Masse, die nur den Raum ausstopfte, ist verschwunden, und an ihrer Stelle fließt , und woget und rauscht der ewige Strom von Leben, und Kraft und Tat – vom ursprünglichen Leben; von Deinem Leben, Unendlicher: denn alles Leben ist Dein Leben, und nur das religiöse Auge dringt ein in das Reich der wahren Schönheit.
Ich bin dir verwandt, und was ich rund um mich herum erblicke, ist Mir verwandt; es ist alles belebt und beseelt, und blickt aus hellen Geister-Augen mich an, und redet mit Geister-Tönen an mein Herz. Auf das mannigfaltigste zerteilt und getrennt schaue in allen Gestalten außer mir ich selbst mich wieder, und strahle mir aus ihnen entgegen, wie die Morgensonne in tausend Tautropfen mannigfaltig gebrochen sich selbst entgegenglänzt.”
Dieses Bild bezeichnet schlicht den Zustand einer energetischen Apriorie zur Welt, es ähnelt dabei durchaus der schamanisch-induzierten Sicht auf die tiefere Verortung alles Lebendigen – de facto ist hier ein ‘Kraftstrom’ und Wirken des viel besseren und eigentlichen Lebens! Und man kann hier ebenso bemerken: Es ist offenbar etwas Kollektives in der Seele, das den Menschen global zu dieser Sicht oder Einsicht befähigt. Zur solipsistischen Anschauung indes läßt sich anfügen, daß sie hier Konsequenz ist aus der Erkenntnis des tieferen Selbst als des ‘Alles’.