Plotin sagt: “Und den Gott, inwiefern besitzen wir ihn? Nun: insofern er auf der geistig erkennbaren Natur aufsitzt, d.h. auf dem wirklichen Sein; und wir sind von dort aus gesehen das Dritte und bestehen aus dem, wie es heißt, unteilbaren, oberen und dem an den Körpern geteilten Sein, wobei man das letztere so verstehen muß, daß es in dem Sinne an den Körpern geteilt ist, daß es sich den körperlichen Größen zur Verfügung stellt, unabhängig davon, wie groß ein Lebewesen jeweils ist (schließlich gibt es sich sogar dem ganzen Weltall und ist trotzdem eins); bzw. in dem Sinne, daß es den Körpern scheinbar gegenwärtig ist, weil es sie beleuchtet und Lebewesen erschafft, nicht aus sich selbst und dem Körper, sondern indem es selber (unverändert) bleibt, aber Bilder von sich abgibt, wie ein Gesicht in vielen Spiegeln. Das erste von diesen Bildern ist die sinnliche Wahrnehmung im Gemeinschaftswesen; ausgehend von dieser folgt dann alles, was ‘die andere Form von Seele’ heißt, immer eins aus dem anderen, und zuletzt endet es bei dem Zeugungsvermögen und dem Wachstum und generell bei dem Erschaffen von etwas anderem, d.h. der Fähigkeit, etwas anderes über die schaffende Seele hinaus fertigzustellen, wobei die schaffende Seele selber dem zugewandt ist, was sie fertigstellt.”

Nun muß die Seele, um überhaupt ein ihr wahres und gewinnendes Bild abzugeben, und nicht ein anderes, bestehendes zu perpetuieren, zu ihrer eigenen Wesensart im Blick auf die Bildlichkeit kommen, um so im Produkt die Außenwirkung des Inneseins betrachtend sich selbst erst kennenzulernen. Außenwirkung ist dabei Welt-Gestaltung, und Welt kann sich nur komplettieren und erhöhen, indem sie komplementäre Aspekte entfaltend die Potenz der Seele abbildet und in Manifestationen zu Summen kommt, die ihr tieferes Wesen offenbaren. Was “über die schaffende Seele hinaus” manifestiert wird, liegt indes unter ihr, da dies nun erstmals Unbelebtes ist, das vielmehr – so es in die richtige Richtung schaut – Symbol und Hinweis meint für die schöpferische (Seelen-) Qualität.