Zwischen – Seele

Volkmann Schluck über den Neuplatonismus: “Was die Natur zu einer solchen macht, das sind die Logoi, die Gestaltungsformen der schaffenden Seele, welche die Naturgestalten in das Dasein treibt und als deren individuierte Eide die Natur ist. Ist nun das Wesen der Seele von den als schaffende Naturkraft wirkenden Formkräften verschieden? ‘Nein, sie ist auch Logos und der Inbergriff der Logoi; und sie sind ihre Wirksamkeit, die sie ihrem Wesen gemäß übt.”

Die logoi als Seelenkräfte bilden gleichsam ‘Derivate’ der eidetischen Ursächlichkeit ins weltliche Ansehen – dies gemäß der Perzeptionsart und des angesprochenen Seelenvermögens der schaffenden Entität. Ist dies Vermögen auch selbst in seinem Dasein innerhalb der weltlichen Randständigkeit noch ein großes, kommen die ‘seelischen Betätigungen’ insofern mit sich selbst (als dem Verursacher) überein, als sie die Schaffungen als die jenigen erkennen, die im Radius ‘des Alles’ Resonanzen der Arten (der ‘Hiesigkeit’ und ‘Jenseitigkeit’) von ‘Wesenheiten’ sind, die dort verweilen und sich einander durchwirken und bedingen. So führt sich das Hohe aus der Selbstdistanz zu sich selbst zurück, man kann sagen, die äußere Hypostase gebiert und schafft ins Anschauliche, und doch sammelt diese als gerichtete Seelenqualität wieder ein, denn die Seele begreift ab einem bestimmten Punkt alle Schaffung als reine Korrelation ihrer eigenen höheren und einigenden, dem Nous zugehörigen und ursächlichen Qualität.
Diese Schaffungen sind ungemäß der Transpersonalität der eigentlichen hohen Seelenart im Objekt mehrfach zerfallen und stehen raumzeitlich dem Betrachter nicht in Kausalität, weil ihre Schaffung von der körperlichen Stufe aus besehen außerhalb und uneinsehbar geworden ist. Die Sichtweise auf die höhere Kausalität bedeutete vielmehr die Einnahme der einigenden Warte, die ihrem eigenen Gesetz zu folgen hatt: Bilder schaffen sich im Verbildlichenden, der sich selbst seiner Vorgabe gemäß als Beobachter zum Teil und Grund des Bildes (in der Ausformung) macht – während die Ideen selber ihrer Ursächlichkeit nach hiervon noch unberührt sind. In dieser Verortung der Seele, zwischen Auseinanderfall und Einigkeit, kommt es zur synchronistischen Wahrnehmung – die eine Wahrnehmung – die vielmehr ein Sein ist – meint, die zwischen beiden Bereichen wirksam wird.