Tierethik im Mazdaismus

“Im Mazdaismus wird die Welt wie bei Fichte erblickt als das versinnlichte Materiale unserer Pflicht, nur ist diese ganze Weltordnung bei Zarathustra viel naturvertrauter empfunden.” (H. Günther)

Exemplarisch für die tierethische Implikation im Zoroastrismus seien hier zwei Textstellen aus dem Arda Viraf, einer zoroastrischen Jenseitsvision erwähnt:

 The Book of Arda Viraf Chapter 30, The Animal Killer
“Ich sah die Seele eines Mannes, dem Dämonen die Glieder brachen und abtrennten, eines vom anderen. Der gerechte Sros und der Engel Adur sagten: Diese Seele gehört einem bösen Mann, der sich in der Welt der Lebenden unrechtmäßig verhalten hat, da er Kühe tötete und ebenso Haustiere und andere Tiere mit vier Beinen.”

The Book of Arda Viraf Chapter 48, The Dog Abuser
 “Ich sah die Seele eines Mannes, der von hundartigen Dämonen zerissen wurde. Die Seele gibt den Hunden Brot, aber sie fressen es nicht,  sie fressen stattdessen für immer seine Brust, seine Füße, seinen Bauch und seine Schenkel. Ich fragte, welche Sünde diese Seele begangen habe, daß sie eine solch ernsthafte Strafe erdulden muß. Der gerechte Sros und der Engel Adur sagten: Dies ist die Seele eines bösen Mannes, der in der Welt der Lebenden das Futter der Schäferhunde  und der Wachhunde zurückhielt und sie geschlagen oder getötet hat.”

Rudolf Steiner: “Alles, was der Mensch tun kann, um die Kräfte der Natur zu veredeln, um sie hinaufzuheben, das kann geschehen, wenn der Mensch sich verbindet mit Ahura Mazdao, mit der Kraft des Ormuzd. Ormuzd ist eine aufwärtsgehende Strömung. Wenn der Mensch aber die Natur so läßt, wie sie ist, dann kann man sehen, wie alles in die Wildheit hineintreibt. Das kommt von Ahriman!”