Nirwana, immanent

Im Folgenden tritt besonders deutlich der Immanenzgedanke im Buddhismus in den Vordergrund. Der (End-) Zustand der Erlösung ist allgegenwärtig und überall  vorhanden, jede Trennung von Transzendenz und Immanenz ist imaginär, nur die Zusätze der Verblendung (durch das Ich) hindern daran, genügend durch die erkenntnishinderlichen Explikationen hindurchzutreten und schließlich alles Bild zu verdrängen:
“Man wird in die zyklische Existenz geworfen, ohne zu wissen, daß die Erscheinungen eins sind mit dem Geist, und weil man den eigenen Geist nicht als Buddha erkennt, wird Nirvana verdunkelt. Die scheinbare Zweiteilung zwischen zyklischer Existenz und Nirvana ergibt sich aus der Zweiteilung zwischen Unwissenheit und Gewahrsein, doch es gibt in Wirklichkeit keine zeitliche Trennung zwischen diesen beiden, auch nicht durch einen einzigen Moment. ” 
Meister Eckhart sagt: “Je mehr wir uns zu eigen sind, um so weniger sind wir Gott zu eigen. Der Mensch, der sich des Seinen entäußert hätte, der könnte Gott nie bei irgendwelchem Tun vermissen.”
Weiter im tibetischen Totenbuch: “Den Geist als etwas anzusehen, das einem selbst äußerlich ist, ist in der Tat Verblendung, und doch sind Nichtverblendung und Verblendung von ein und derselben Essenz. Da keine wesenhafte Zweiteilung im geistigen Kontinuum der fühlenden Wesen besteht, wird die ungekünstelte Natur des Geistes einfach dadurch befreit, daß man den Geist in seinem natürlichen Zustand belässt. Doch wenn einem nicht bewußt ist, daß der Ursprung der Verblendung im Geist selbst liegt, wird man den Sinn der wahren Wirklichkeit niemals begreifen. Darum solltest du beobachten, was in deinem eigenen Geist natürlich auftaucht und dort seinen Ursprung hat. Zuerst betrachte die Quelle, woraus die Erscheinungen ursprünglich hervorgehen, als zweites betrachte den Ort, wo sie in der Zwischenzeit verweilen, und drittens betrachte den Ort, wohin sie schließlich entschwinden.”  (Das tibetische Totenbuch)

Zur Definition ‘Nirwana’:
“Nirwana wird vom historischen Buddha … ‘das höchste Glück“ genannt. Dieses keinem Entstehen, Vergehen und Anderswerden unterworfene Wohl ist allerdings nicht ein angenehmes Gefühl, sondern ein Glück unabhängig und jenseits aller Gefühle, Bedingungen und Gestaltungen. Nirwana ist gleichbedeutend mit innerer Ruhe und besteht im Freisein von aller Unruhe des Geistes, allen Wünschen und Denkvoraussetzungen. Nirwana bezeichnet damit einen spezifischen, aber ungewöhnlichen und im Samsara weitgehend unbekannten Geisteszustand. Er wird auch beschrieben als bildlos (animitta), richtungslos (apranihita) und unterscheidungslos (ekalakshana).” (wikipedia)