Bruno und Eckhart, monistisch, idealistisch

Folgende  Sätze von Giordano Bruno und Meister Eckhart bilden -so kann man sagen – einen perfekten Parallelismus, zum Einen in Bezug auf das Wesen der Vielheit und dessen Nichtsein, zum anderen auf den Grund ihrer Hervorbringung, der ein sinnesinduzierter ist:

Giordano Bruno:
“Alles daher, was Verschiedenheit von Gattungen, Arten, was Unterschiede, Eigentümlichkeiten bewirkt; alles, was im Entstehen, Vergehen, in Veränderung und Wechsel existiert, ist nicht Wesen, nicht Sein, sondern Umstand und Bestimmung an Wesen und Sein; dieses aber ist ein einiges, unendliches, unbewegliches Substrat, Materie, Leben, Seele, Wahres und Gutes.”

“Das nun, was in den Dingen die Vielheit ausmacht, ist nicht das Wesen, nicht die Sache selber, sondern nur Erscheinung, die sich den Sinnen darstellt, und nur an der Oberfläche der Sache.”

Meister Eckhart
“Alles, was in niederen Dingen geteilt ist, das wird vereint, wenn die Seele hinaufklimmt in ein Leben, in dem es keinen Gegensatz gibt.”

“Wenn die Seele in das Licht der Vernunft kommt, so weiß sie nichts von Gegensatz. Was diesem Lichte entfällt, das fällt in Sterblichkeit und stirbt. Zum dritten liegt darin der Seele Lauterkeit, daß sie auf nichts geneigt sei. Was zu irgendetwas anderem higeneigt ist, das stirbt und kann nicht Bestand haben.”

“Die Seele wird im Körper geläutert, auf das sie sammle, was zerstreut und herausgetragen ist. Wenn das, was die fünf Sinne heraustragen, wieder in die Seele hereinkommt, so hat sie eine Kraft, in der alles eins wird.”