Karl-Heinz Volkmann-Schluck in “Plotin als Interpret der Ontologie Platos”:
“Die Einigung als das Wahrsein des Seienden und das In-der-Wahrheit-Sein der Seele -eine Einigung, in der Ideenordnung und Seele eigentlich erst sind … geschieht im Vollzug des Philosophierens selbst, in der unabgeschlossenen Bewegung, durch die sich die Seele in das rechte Verhältnis zum Seienden bringt.”
“Die Art und Weise, wie die Seele sich selbst offenbar wird, ist wesentlich bestimmt durch den Charakter dessen, auf was sich ihr Denken richtet.”
“Das Hinaussehen über das durch die Sinne Gegebene ist ein Zurückblicken auf den Nous, d.i. ein Hineinblicken in sich selbst.”
(Fichte: “Ich denke allerdings unbestimmte Gegenstände, und mehr als die Hälfte meines Denkens besteht aus dergleichen Gedanken.”
Bringt man sich also dieser Art in eine Verwandtschaft mit dem Noetischen, das unerschöpfliche Vielheit ist und die vorverwirklichte Anlage zur Explikation innehat, entpersonalisiert man sich als Subjekt zu dem, was objektiv denkend die potentiellen und vor – raumzeitlichen Möglichkeiten erschließt, tritt somit in eine Nähe ein zum Geistigen, wird also selber Nous, bzw. Seele in der zunehmenden Klarheit des noetischen Schauens.
Somit nimmt man Anteil an der Konstitution des Seienden, wie oben gesagt, durch die Denkrichtung Einfluß nehmend auf die Potenzen, die durch Betrachtung zum Seienden streben. Durch die Nähe des konstituierenden Seelenanteils zu dem Vorhandenen der Möglichkeiten als Anteil seiner selbst und so dem Vollzug des Geistigen kommt es zu Einwirkungen und Resonanzen zwischen dem Denken der Möglichkeit und deren sich in der Raumzeit ausdrückenden Wirklichkeit. Da man Anteil dieser Bewegung ist, sind Koinzidenzen der Explikation Ausdruck der sich konstituierenden, zu sich selbst verhaltenden Bedingungen. Erst das rationale Vergegenwärtigen in der raumzeitlichen gedanklichen Reduktion schafft die Wahrnehmung einer Korrelation zweier Ereignisse, die auf frappierende Weise zusammenzufinden scheinen.